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Steuerberatung

Kürzung von Betriebsausgaben bei Zinszahlungen auf gruppeninterne Darlehen

Der BFH führt seine Recht­spre­chung zur te­leo­lo­gi­schen Re­duk­tion des § 3c Abs. 2 EStG in Per­so­nen­ge­sell­schafts­struk­tu­ren für den Fall, dass Be­triebs­aus­ga­ben der Ge­samt­hand ent­spre­chende Son­der­vergütun­gen der Ge­sell­schaf­ter ge­genüber­ste­hen, auf den um­ge­kehr­ten Fall fort, dass Son­der­be­triebs­aus­ga­ben ei­nes (Son­der-)Mit­un­ter­neh­mers Ge­samt­hands­einkünfte der Ge­sell­schaft ge­genüber­ste­hen.

Der BFH hatte mit Ur­teil vom 16.11.2023 (Az. IV R 26/20) über den Fall ei­ner mehrstöcki­gen Per­so­nen­ge­sell­schafts­struk­tur zu ent­schei­den, in der eine mit­tel­bar an ei­ner KG 1 be­tei­ligte KG 3 An­teile an ei­ner GmbH er­warb und den Er­werb durch Dar­le­hen fi­nan­zierte, die grup­pen­in­tern, kon­kret von der KG 1, be­ge­ben wur­den.

Die KG 3 sei in­folge der mit­tel­ba­ren Be­tei­li­gung als Son­der­mit­un­ter­neh­mer der KG 1 zu be­han­deln. Die er­wor­bene GmbH-Be­tei­li­gung stelle not­wen­di­ges Son­der­be­triebs­vermögen II der KG 3 bei der KG 1 dar. Folg­lich seien Ge­winn­aus­schüttun­gen der GmbH als Son­der­be­triebs­ein­nah­men und Zins­auf­wen­dun­gen als Son­der­be­triebs­aus­ga­ben an­zu­se­hen. Diese Son­der­be­triebs­aus­ga­ben un­ter­lie­gen laut BFH je­doch nicht dem Teil­ab­zugs­ver­bot nach § 3c Abs. 2 Satz 1 EStG, das im Wege der te­leo­lo­gi­schen Re­duk­tion nicht an­zu­wen­den sei.

Dazu ver­weist der BFH zunächst auf sein Ur­teil vom 06.02.2020 (Az. IV R 5/18), wo­nach Be­triebs­aus­ga­ben der Ge­sell­schaft nicht teil­weise nach § 3c Abs. 2 EStG zu kürzen seien, wenn den Be­triebs­aus­ga­ben ent­spre­chende Son­der­vergütun­gen der Ge­sell­schaf­ter ge­genüber­ste­hen und sich folg­lich die Be­triebs­aus­ga­ben nicht auf­wands­wirk­sam aus­wir­ken. Nichts an­de­res gelte - so der BFH - im um­ge­kehr­ten Fall, dass sich Son­der­be­triebs­aus­ga­ben des Mit­un­ter­neh­mers nicht auf­wands­wirk­sam aus­wir­ken, so­weit ih­nen Be­triebs­ein­nah­men der Ge­samt­hand ge­genüber­ste­hen. Dies sei hier der Fall, da den Zins­auf­wen­dun­gen ge­genüber­ste­hende Zins­erträge den Ge­samt­hands­ge­winn der KG 1 erhöht ha­ben.

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