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Steuerberatung

Gewinnzurechnung nach Sperrfristverletzung bei Realteilung

Wer­den aus der Real­tei­lung ei­ner Per­so­nen­ge­sell­schaft über­nom­mene we­sent­li­che Be­triebs­grund­la­gen in­ner­halb ei­ner dreijähri­gen Sperr­frist veräußert, ist der dar­aus re­sul­tie­rende Ge­winn aus­schließlich dem veräußern­den Real­tei­ler zu­zu­rech­nen.

Nach der Auf­tei­lung ei­ner Ge­mein­schafts­pra­xis (GbR) in zwei Ein­zel­pra­xen veräußerte ei­ner der bei­den Real­tei­ler seine Ein­zel­pra­xis in­ner­halb der Sperr­frist von drei Jah­ren nach Ab­gabe der Steu­er­erklärung der GbR für den Real­tei­lungs-Ver­an­la­gungs­zeit­raum. Durch die Veräußerung in­ner­halb der Sperr­frist war in­so­weit der Buch­wert­an­satz für die Real­tei­lung auf­zu­he­ben und rück­wir­kend die in die veräußerte Ein­zel­pra­xis über­nom­me­nen we­sent­li­chen Be­triebs­grund­la­gen auf Ebene der GbR mit dem ge­mei­nen Wert an­zu­set­zen.

Der BFH ent­schied mit Ur­teil hierzu vom 23.11.2021 (Az. VIII R 14/19, DStR 2022, S. 599), dass der da­durch ent­stan­dene Ge­winn nur dem Real­tei­ler zu­zu­rech­nen und von die­sem zu ver­steu­ern ist, der den Sperr­frist­ver­stoß ver­ur­sacht hat.

Hin­weis: Der BFH grenzt die­sen Fall klar von der Ge­winn­rea­li­sie­rung durch ge­mein­schaft­li­che Ent­nahme von Wirt­schaftsgütern im Zeit­punkt der Real­tei­lung durch die Real­tei­lungs­ge­sell­schaft (§ 16 Abs. 3 Satz 7 EStG) ab, bei wel­cher die Ent­nahme zu ge­mei­nen Wer­ten zu er­fol­gen hat und ein hier­aus re­sul­tie­ren­der Ge­winn den Ge­sell­schaf­tern nach dem all­ge­mei­nen Ge­winn­ver­tei­lungs­schlüssel zu­zu­rech­nen ist.

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