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Steuerberatung

BFH entscheidet im Hotelsteuer-Streit zugunsten der Tourismusbranche

Der BFH ver­neint die ge­wer­be­steu­er­li­che Hin­zu­rech­nung von Auf­wen­dun­gen von Rei­se­ver­an­stal­tern für den Ein­kauf von Ho­tel­zim­mern.

Zur Er­mitt­lung der Ge­wer­be­steuer sind dem Ge­winn aus Ge­wer­be­be­trieb u. a. fik­tive Zin­san­teile aus Miet- und Pacht­zin­sen für die Nut­zung von be­weg­li­chen und un­be­weg­li­chen Wirt­schaftsgütern des An­la­ge­vermögens, die im Ei­gen­tum ei­nes an­de­ren ste­hen, hin­zu­zu­rech­nen. Die Fi­nanz­ver­wal­tung wen­det diese Re­ge­lung rück­wir­kend ab 2008 auch auf Auf­wen­dun­gen von Rei­se­ver­an­stal­tern für den Ein­kauf von Ho­tel­zim­mern an und stufte Ho­tel­zim­mer wie ge­mie­tete Hal­len als Pro­duk­ti­onsstätten ein. Strit­tig war, ob diese Aus­le­gung des Ge­set­zes­wort­lauts zulässig ist. Das Fi­nanz­ge­richt Müns­ter kam in sei­nem Ur­teil vom 10.2.2016 (Az. 9 K 1472/13 G) zu dem Er­geb­nis, dass die Auf­wen­dun­gen für als Rei­se­vor­leis­tun­gen ein­ge­kaufte Ho­tel­zim­mer einen Miet­an­teil ent­hal­ten, der der ge­wer­be­steu­er­li­chen Hin­zu­rech­nung nach § 8 Nr. 1 Buchst. e GewStG un­ter­liegt. Hin­zu­rech­nungs­pflich­tig sei je­doch nur die Kalt­miete; Ne­ben­leis­tun­gen wie Hei­zung, Strom, Was­ser und Rei­ni­gung so­wie wei­tere Ser­vice­leis­tun­gen des Ho­tels hin­ge­gen nicht. Nicht ein­be­zo­gen seien darüber hin­aus, wie von der Fi­nanz­ver­wal­tung be­reits prak­ti­ziert, wei­tere Leis­tun­gen des Ho­tels wie Ver­pfle­gung oder En­ter­tain­ment.

Der BFH hat nun in einem noch nicht veröff­ent­lich­ten Ur­teil klar­ge­stellt, dass für auf diese Weise or­ga­ni­sierte Zim­mer keine Hin­zu­rech­nun­gen zur Ge­wer­be­steuer vor­zu­neh­men sind.

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