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Jahressteuergesetz 2015 Stellungnahme des Bundesrats und Gegenäußerung der Bundesregierung

Mit sei­ner Stel­lung­nahme vom 7.11.2014 legt der Bun­des­rat einen um­fang­rei­chen Ka­ta­log an Maßnah­men vor, die er im Ge­setz­ge­bungs­ver­fah­ren zum Jah­res­steu­er­ge­setz 2015 noch berück­sich­tigt se­hen möchte. Die Bun­des­re­gie­rung stimmt in ih­rer Ge­genäußerung zwar ei­ni­gen der For­de­run­gen zu, zeigt sich al­ler­dings ge­genüber an­de­ren eher zurück­hal­tend. Es bleibt dem­nach ab­zu­war­ten, in­wie­weit wei­tere Re­ge­lun­gen in den Ge­setz­ent­wurf des Jah­ress­steu­er­ge­set­zes 2015 auf­ge­nom­men wer­den.

Am 24.9.2014 brachte das Bun­des­ka­bi­nett den Ent­wurf ei­nes Ge­set­zes zur An­pas­sung der Ab­ga­ben­ord­nung an den Zoll­ko­dex der Union und zur Ände­rung wei­te­rer steu­er­li­cher Vor­schrif­ten, das um­gangs­sprach­lich auch als Jah­res­steu­er­ge­setz 2015 (JStG 2015) be­zeich­net wird, in das Ge­setz­ge­bungs­ver­fah­ren ein.
Ne­ben den zoll­recht­li­chen An­pas­sun­gen fin­den sich u. a. fol­gende Re­ge­lun­gen im Ge­setz­ent­wurf:
  • Er­wei­te­rung der Mit­tei­lungs­pflich­ten der Fi­nanz­behörden zur Bekämp­fung der Geldwäsche und Ter­ro­ris­mus­fi­nan­zie­rung
  • Ver­bes­se­rung von Zu­wen­dun­gen zur Ver­ein­bar­keit von Fa­mi­lie und Be­ruf für Be­ra­tungs­leis­tun­gen und Not­be­treu­ungs­leis­tun­gen
  • De­fi­ni­tion der Kri­te­rien für eine Erst­aus­bil­dung
  • Be­steue­rung von geld­wer­ten Vor­tei­len, die ein Ar­beit­ge­ber sei­nem Ar­beit­neh­mer im Rah­men von Be­triebs­ver­an­stal­tun­gen gewährt, insb. Erhöhung der Frei­grenze von 110 Euro auf 150 Euro
  • Be­sei­ti­gung von Re­ge­lungs­de­fi­zi­ten im Zu­sam­men­hang mit der lohn­steu­er­li­chen Be­hand­lung von Fi­nan­zie­rungs­leis­tun­gen zur Al­ters­vor­sorge von Ar­beit­neh­mern
  • Um­satz­steu­er­be­frei­ung von Dia­ly­se­leis­tun­gen
  • Schnell­re­ak­ti­ons­me­cha­nis­mus zur vorüber­ge­hen­den Einführung neuer Tat­bestände bei der Steu­er­schuld­ner­schaft des Leis­tungs­empfängers.
Am 7.11.2014 nahm der Bun­des­rat zu die­sem Ge­setz­ent­wurf Stel­lung und for­dert insb. fol­gende Re­ge­lun­gen auf­zu­neh­men:
  • Überprüfung der un­ter­schied­li­chen Be­steue­rung von Di­vi­den­den und Veräußerungs­ge­win­nen ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft aus Streu­be­sitz­be­tei­li­gun­gen
  • Be­schränkung des Buch­wert­an­sat­zes bei Ein­brin­gun­gen nach §§ 20, 21 und 24 Um­wStG mit sons­ti­gen Ge­gen­leis­tun­gen; diese dürfen ma­xi­mal 10 % des Buch­werts des ein­ge­brach­ten Be­triebs­vermögens be­tra­gen
  • Be­triebs­aus­ga­ben­ab­zugs­ver­bot bei hy­bri­den Fi­nan­zie­run­gen zur Ver­mei­dung „weißer Einkünfte“ oder „dou­ble dips“.
Zwar will die Bun­des­re­gie­rung laut ih­rer Ge­genäußerung vom 12.11.2014 diese Vor­schläge prüfen. Al­ler­dings sol­len ent­spre­chende Re­ge­lun­gen hierzu nicht be­reits in das Jah­res­steu­er­ge­setz 2015 auf­ge­nom­men, son­dern viel­mehr im Rah­men künf­ti­ger Ge­setz­ge­bungs­ver­fah­ren be­han­delt wer­den. Wei­te­ren For­de­run­gen des Bun­des­rats stimmt die Bun­des­re­gie­rung hin­ge­gen zu, so dass mit ei­ner dies­bezügli­chen Ergänzung des Ge­setz­ent­wurfs zu rech­nen ist.

Hinweis

Der Bun­des­tag wird vor­aus­sicht­lich am 5.12.2014 über das Ge­setz be­schließen. Der Bun­des­rat könnte dann am 19.12.2014 seine Zu­stim­mung zum Ge­setz er­tei­len. Sollte keine Ei­ni­gung er­zielt wer­den können, ist mit der Ein­lei­tung ei­nes Ver­mitt­lungs­ver­fah­rens zu rech­nen, so dass das Ge­setz­ge­bungs­ver­fah­ren ggf. erst nach Jah­res­ende zum Ab­schluss ge­bracht wer­den könnte.
 
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