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Steuerberatung

Zinssatz der Vollverzinsung für Verzinsungszeiträume ab 01.01.2019

Das BMF geht mit zwei Schrei­ben auf die Ände­rung des Zins­sat­zes zur Ver­zin­sung von Steu­er­nach­zah­lun­gen und -er­stat­tun­gen (sog. Voll­ver­zin­sung) für Ver­zin­sungs­zeiträume ab 01.01.2019 ein.

In Um­set­zung der Be­schlüsse des BVerfG vom 08.07.2021 (Az. 1 BvR 2237/14 und 1 BvR 2422/17) wurde per Ge­setz vom 12.07.2022 (BGBl. I 2022, S. 1142) der Zins­satz der Voll­ver­zin­sung für Ver­zin­sungs­zeiträume ab dem 01.01.2019 von 0,5 % pro Mo­nat auf 0,15 % pro Mo­nat ge­senkt (§ 238 Abs. 1a AO). Das BMF führt mit Schrei­ben vom 22.07.2022 aus, wie die Fi­nanz­ver­wal­tung diese Zins­satzände­rung in der Pra­xis um­setzt. Zu­dem wird auf wei­tere ge­setz­li­che Ände­run­gen ein­ge­gan­gen, die mit der Zins­satzände­rung in Kraft ge­tre­ten sind, z. B. den Er­lass von Nach­zah­lungs­zin­sen bei frei­wil­li­gen Zah­lun­gen (§ 233a Abs. 8 AO).

Da die Berück­sich­ti­gung des geänder­ten Zins­sat­zes ei­ner tech­ni­schen und or­ga­ni­sa­to­ri­schen Um­set­zung in der Fi­nanz­ver­wal­tung be­darf, sieht Art. 97 § 15 Abs. 16 EGAO eine Überg­angs­re­ge­lung vor. Dem­nach kann un­ge­ach­tet der Neu­re­ge­lung die Fest­set­zung von Zin­sen für Ver­zin­sungs­zeiträume ab 01.01.2019 wei­ter­hin aus­ge­setzt bzw. vorläufig fest­ge­setzt wer­den, bis die Um­set­zung er­folgt ist. Hier­auf geht das BMF mit einem se­pa­ra­ten Schrei­ben vom 22.07.2022 ein.

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