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Aktuelles

Gesetz zur Änderung des Zinssatzes passiert Bundesrat

Nach­dem der Bun­des­tag am 23.06.2022 das Zweite Ge­setz zur Ände­rung der AO und des EGAO be­schloss, er­teilte der Bun­des­rat am 08.07.2022 seine Zu­stim­mung. So­mit gilt für Ver­zin­sungs­zeiträume ab 01.01.2019 in al­len noch of­fe­nen Fällen ein Zins­satz von 0,15 % pro Mo­nat bei der Ver­zin­sung von Steu­er­nach­zah­lun­gen und -for­de­run­gen.

Das Ge­setz be­inhal­tet fol­gende Re­ge­lun­gen:

  • Ver­zin­sung von Nach­zah­lun­gen und Er­stat­tun­gen in­folge der Fest­set­zung von Ein­kom­men-, Körper­schaft-, Um­satz- oder Ge­wer­be­steuer nach § 233a AO für Ver­zin­sungs­zeiträume ab dem 01.01.2019 mit einem Zins­satz von 0,15 % pro Mo­nat, so­mit 1,8 % pro Jahr (§ 238 Abs. 1a AO)
  • Eva­lu­ie­rung der An­ge­mes­sen­heit des Zins­sat­zes un­ter Berück­sich­ti­gung der Ent­wick­lung des Ba­sis­zins­sat­zes we­nigs­tens alle zwei Jahre, erst­mals spätes­tens zum 01.01.2024 (§ 238 Abs. 1c AO)
  • Ge­setz­li­che Re­ge­lung zu den Aus­wir­kun­gen auf die Ver­zin­sung bei frei­wil­li­gen vor­ge­zo­ge­nen Steu­er­zah­lun­gen; keine Er­he­bung von Nach­zah­lungs­zin­sen, so­weit Leis­tun­gen auf eine später wirk­sam ge­wor­dene Steu­er­fest­set­zung er­bracht, von der Fi­nanz­behörde an­ge­nom­men und dann auf die fest­ge­setzte oder zu ent­rich­tende Steuer an­ge­rech­net wer­den (§ 233a Abs. 8 AO).

Hin­weis: Un­berührt von der Ände­rung des Zins­sat­zes blei­ben hin­ge­gen an­dere Ver­zin­sungs­tat­bestände der AO, wie z. B. Stun­dungs­zin­sen (§ 234 AO), Hin­ter­zie­hungs­zin­sen (§ 235 AO), Pro­zess­zin­sen (§ 236 AO) und Aus­set­zungs­zin­sen (§ 237 AO). Dort gilt un­verändert nach § 238 Abs. 1 AO ein Zins­satz von 0,5 % pro Mo­nat. Ebenso un­berührt blei­ben Ver­zin­sungs­re­ge­lun­gen nach Ein­zel­steu­er­ge­set­zen, wie z. B. bei Pen­si­onsrück­stel­lun­gen (§ 6a Abs. 3 Satz 3 EStG).

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