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Werbeleistung für die Schweiz bei Sportveranstaltungen in Deutschland ist nicht in Deutschland umsatzsteuerpflichtig

OLG Hamm 28.1.2014, 19 U 107/13

Er­bringt eine deut­sche Fußball­mann­schaft anläss­lich von Sport­ver­an­stal­tun­gen im hei­mi­schen Sta­dion Wer­be­leis­tun­gen für die Schweiz, so un­ter­lie­gen diese nicht der deut­schen Um­satz­steuer, weil es auf die in der Schweiz zu ver­steu­ern­den Wer­be­leis­tun­gen und nicht auf die im Sta­dion der Kläge­rin statt­fin­den­den Sport­ver­an­stal­tun­gen an­kommt. In­fol­ge­des­sen kann die auf­grund von be­standskräfti­gen Um­satz­steu­er­be­schei­den ge­zahlte Um­satz­steuer nicht er­stat­tet ver­langt wer­den.

Der Sach­ver­halt:
Die in ei­ner westfäli­schen Großstadt ansässige Kläge­rin hatte sich ver­pflich­tet, mit der von ihr un­ter­hal­te­nen Fußball­mann­schaft für den be­klag­ten Schwei­zer Tou­ris­mus­ver­band in ver­schie­de­ner Weise Wer­bemaßnah­men durch­zuführen. Der Be­klagte zahlte dafür die in den Verträgen ver­ein­bar­ten Ent­gelte, ohne eine von der Kläge­rin zusätz­lich mit ins­ge­samt ca. 40.000 € in Rech­nung ge­stellte Um­satz­steuer. Da­bei stützte er sich auf eine Aus­kunft des zuständi­gen Fi­nanz­am­tes. Al­ler­dings wurde die Um­satz­steuer in der Fol­ge­zeit in den be­standskräfti­gen Um­satz­steu­er­be­schei­den des Fi­nanz­am­tes fest­ge­setzt.

Die Kläge­rin ver­langte vom Be­klag­ten Er­stat­tung der Um­satz­steuer. Das LG wies die Klage ab. Die Be­ru­fung der Kläge­rin blieb vor dem OLG er­folg­los.

Die Gründe:
Die Kläge­rin hat ge­gen den Be­klag­ten kei­nen An­spruch auf Er­stat­tung der Um­satz­steuer.

Die Kläge­rin brauchte die Steuer ge­genüber dem Fi­nanz­amt selbst nicht zu zah­len. Die von der Kläge­rin ge­schul­de­ten Leis­tun­gen un­ter­la­gen nicht der deut­schen Um­satz­steuer, weil es auf die in der Schweiz zu ver­steu­ern­den Wer­be­leis­tun­gen und nicht auf die im Sta­dion der Kläge­rin statt­fin­den­den Sport­ver­an­stal­tun­gen an­kam. Die Aus­kunft des Fi­nanz­am­tes und die Um­satz­steu­er­be­scheide stan­den dem nicht ent­ge­gen­ste­hen, da die Zi­vil­ge­richte zu ei­ner ei­genständi­gen Prüfung der Steu­er­rechts­lage be­fugt sind.

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