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Steuerberatung

Steuerschuldnerschaft des Leistungsempfängers bei Telekommunikationsdienstleistungen

U. a. bei Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­dienst­leis­tun­gen kann der Leis­tungs­empfänger Steu­er­schuld­ner sein, wenn die­ser ein sog. Wi­der­verkäufer in Be­zug auf diese Leis­tun­gen ist. Die Fi­nanz­ver­wal­tung kon­kre­ti­siert hierzu den Be­griff des Wie­der­verkäufers im Zu­sam­men­hang mit der Er­brin­gung von Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons­dienst­leis­tun­gen, und nimmt be­stimmte Un­ter­neh­mer von die­sem Be­griff aus.

Die Be­reit­stel­lung ei­nes In­ter­net- und/oder TV-An­schlus­ses ist eine sons­tige (Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons-) Leis­tung, für die der Leis­tungs­ort nach § 3a Abs. 2 UStG zu be­stim­men ist. Ist der Empfänger ein Un­ter­neh­mer, des­sen Haupttätig­keit in Be­zug auf den Er­werb die­ser Leis­tun­gen in de­ren Er­brin­gung be­steht (sog. Wie­der­verkäufer, vgl. § 13b Abs. 2 Nr. 12 i. V. m. Abs. 5 Satz 6 UStG), geht die Steu­er­schuld für die be­zo­ge­nen Leis­tung auf die­sen über.

Laut BMF-Schrei­ben vom 02.05.2022 (Az. III C 3 - S 7279/19/10006 :004, MwStR 2022, S. 410) ist der Be­griff des Wie­der­verkäufers eng aus­zu­le­gen und um­fasst nicht Woh­nungs­ei­gentümer­ge­mein­schaf­ten oder Ver­mie­ter, die ent­spre­chende Leis­tun­gen als steu­er­freie Leis­tun­gen an die ein­zel­nen Woh­nungs­ei­gentümer bzw. als Ne­ben­leis­tung zur Ver­mie­tung an Mie­ter wei­ter­ge­ben. Das gelte auch, wenn der­ar­tige Leis­tun­gen sei­tens der Woh­nungs­ei­gentümer­ge­mein­schaft oder des Ver­mie­ters als steu­er­pflich­tig be­han­delt wer­den. Kor­re­spon­die­rend wird auch A 4.12.1 Abs. 5 Satz 3 UStAE geändert und der Ka­ta­log der klas­si­schen Ne­ben­leis­tun­gen zur Ver­mie­tung um Dienst­leis­tun­gen auf dem Ge­biet der Te­le­kom­uni­ka­tion er­wei­tert.

Hin­weis: Die Grundsätze des Schrei­bens sind in al­len of­fe­nen Fällen an­zu­wen­den. Im Hin­blick auf ent­spre­chende Leis­tun­gen, die vor dem 01.07.2022 aus­geführt wer­den, wurde ein Nicht­be­an­stan­dungs­re­ge­lung auf­ge­nom­men, so dass hier­auf übe­rein­stim­mend die Re­verse Charge-Re­ge­lung an­ge­wen­det wer­den kann. Un­ter­neh­mer, die hier­von Ge­brauch ma­chen wol­len, soll­ten je­doch prüfen, ob bei Dau­er­leis­tun­gen von mo­nat­li­chen Teil­leis­tun­gen aus­ge­gan­gen wer­den kann oder ggf. die be­zo­ge­nen Ein­gangs­leis­tun­gen erst zum Jah­res­ende als er­bracht gel­ten.

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