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Steuerberatung

Anpassung der KN-Codes für Energieerzeugnisse an die KN 2018

Im Rah­men der Um­set­zung der En­er­gie­steu­er­richt­li­nie wer­den die Codes für En­er­gie­er­zeug­nisse neu be­stimmt und zu­gleich Präzi­sie­run­gen vor­ge­nom­men.

Das En­er­gie­steu­er­ge­setz (En­er­gieStG) re­gelt die Be­steue­rung von En­er­gie­er­zeug­nis­sen. Die De­fi­ni­tion der En­er­gie­er­zeug­nisse ist in ers­ter Li­nie durch die Be­zug­nahme auf den Eu­ropäischen Zoll­ta­rif bzw. die Kom­bi­nierte No­men­kla­tur (KN) be­stimmt. Bis­lang ist hierfür die KN in der am 1.1.2002 gel­ten­den Fas­sung maßgeb­lich (KN 2002). Die En­er­gie­steuer ist EU-weit har­mo­ni­siert, die sog. En­er­gie­steu­er­richt­li­nie gibt den Rah­men vor und ver­weist ih­rer­seits auf den Zoll­ta­rif.

Mit dem Durchführungs­be­schluss (EU) 2018/552 der EU-Kom­mis­sion vom 6.4.2018 wer­den zum 15.9.2018 die Codes der En­er­gie­steu­er­richt­li­nie auf die ab dem 1.1.2018 gel­ten­den KN-Codes (KN 2018) um­ge­stellt. Die EU-Kom­mis­sion macht da­mit erst­ma­lig von ih­rer Be­fug­nis Ge­brauch, die Codes jähr­lich an­zu­pas­sen. Mit den Ände­run­gen soll den über die Jahre er­folg­ten An­pas­sun­gen, Ände­run­gen und Er­wei­te­run­gen der KN Rech­nung ge­tra­gen wer­den.

Die An­pas­sun­gen der En­er­gie­steu­er­richt­li­nie sol­len im Wege ei­ner Ver­ord­nung des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums der Fi­nan­zen (BMF) zum sel­ben Da­tum im na­tio­na­len En­er­gie­steu­er­recht, d. h. im En­er­gieStG und der En­er­gie­steuer-Durchführungs­ver­ord­nung (En­er­gieStV), nach­voll­zo­gen wer­den.

Auf­bau­end auf die Neu­de­fi­ni­tion der Steu­er­ge­genstände geht da­mit z. T. auch eine Präzi­sie­rung ein­her. Es wird  z. B. fest­ge­schrie­ben, dass (u. a.) zu­be­rei­tete Rost­schutz­mit­tel so­wie zu­sam­men­ge­setzte an­or­ga­ni­sche Löse- und Verdünnungs­mit­tel für La­cke und ähn­li­che Er­zeug­nisse keine En­er­gie­er­zeug­nisse i. S. des En­er­gieStG sind.

Hinweis

Der Ver­weis auf eine sta­ti­sche Ver­sion der KN gültig an einem be­stimm­ten Zeit­punkt - sei es 2002 oder 2018 - führt in der Pra­xis im­mer wie­der zu Pro­ble­men. Die KN ändert sich grundsätz­lich min­des­tens ein­mal im Jahr, das be­deu­tet, dass spätes­tens 2019 die Ge­fahr be­steht, für zoll­recht­li­che Ab­wick­lun­gen die ak­tu­elle Num­mer nut­zen zu müssen, wo­hin­ge­gen für en­er­gie­steu­er­recht­li­che Fra­gen, etwa die, ob die Ware ein Steu­er­ge­gen­stand ist oder sie un­ter Steu­er­aus­set­zung befördert wer­den darf, eine ver­al­tete Num­mer her­an­ge­zo­gen wird. In den Stamm­da­ten ei­nes Ar­ti­kels wären dem­nach zwei un­ter­schied­li­che Wa­ren­ta­rif­num­mern zu pfle­gen. Des­halb plädie­ren Wirt­schafts­verbände für eine jähr­li­che An­pas­sung der KN-Codes, al­ter­na­tiv einen dy­na­mi­schen Ver­weis auf die je­weils ak­tu­elle KN.

Der Re­fe­ren­ten­ent­wurf des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums der Fi­nan­zen geht von ca. 3.500 be­trof­fe­nen Er­laub­nis­sen aus, die von den Wirt­schafts­be­tei­lig­ten auf Ak­tua­lität überprüft oder auf­grund von de­ren An­zei­gen an­ge­passt oder neu er­stellt wer­den müssen. Die Un­ter­neh­men soll­ten die Ände­run­gen auf je­den Fall kurz­fris­tig nach­voll­zie­hen.

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