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Erhebung der EEG-Umlage für nicht gemeldete Verlustenergie

Zwar sind Netz­be­trei­ber hin­sicht­lich sog. Ver­lust­en­er­gie von der EEG-Um­lage be­freit. Die Be­frei­ung greift je­doch nur, wenn be­stimmte Mel­de­pflich­ten frist­ge­recht erfüllt wer­den.

Gemäß § 61l Abs. 3 EEG 2017 un­ter­liegt die Strom­lie­fe­rung an Netz­be­trei­ber der all­ge­mei­nen Ver­sor­gung zum Aus­gleich phy­si­ka­li­sch be­ding­ter Netz­ver­luste als Ver­lust­en­er­gie nach § 10 Strom­NEV grundsätz­lich nicht der EEG-Um­lage. Die Be­frei­ungs­vor­schrift fin­det je­doch nur dann An­wen­dung, wenn der Netz­be­trei­ber den Mit­tei­lungs­pflich­ten nach § 74 Abs. 1 bzw. § 74a Abs. 1 EEG 2017 frist­ge­recht (un­verzüglich) nach­ge­kom­men ist.

Da­bei han­delt es sich kon­kret um die Ba­sis­an­ga­ben nach § 74 Abs. 1 EEG 2017:

  • die An­gabe, ob und ab wann ein Fall im Sinn des § 60 Abs. 1 EEG vor­liegt,
  • die An­gabe, ob und auf wel­cher Grund­lage die EEG-Um­lage sich ver­rin­gert oder entfällt und
  • Ände­run­gen, die für die Be­ur­tei­lung, ob die Vor­aus­set­zun­gen ei­nes Ent­fal­lens oder ei­ner Ver­rin­ge­rung der EEG-Um­lage wei­ter­hin vor­lie­gen, re­le­vant sind oder sein können, so­wie der Zeit­punkt des Ein­tre­tens,

oder nach § 74a Abs. 1 EEG 2017:

  • die An­gabe, ob und ab wann ein Fall des § 61 Ab­satz 1 Num­mer 1 (Ei­gen­ver­sor­gung) oder Num­mer 2 (Letzt­ver­brauch) vor­liegt,
  • die in­stal­lierte Leis­tung der selbst be­trie­be­nen Strom­er­zeu­gungs­an­la­gen und
  • die An­gabe, ob und auf wel­cher Grund­lage die EEG-Um­lage sich ver­rin­gert oder entfällt.

Die Mit­tei­lung die­ser Ba­sis­an­ga­ben ist zu un­ter­schei­den von den End­ab­rech­nun­gen nach § 74 Abs. 2 bzw. § 74a Abs. 2 EEG 2017.

Hinweis

Ein­ma­lig konnte die für die Be­frei­ung von der EEG-Um­lage vor­ge­ge­bene Mit­tei­lungs­pflicht der Ba­sis­an­ga­ben im Rah­men der End­ab­rech­nung für 2017 erfüllt wer­den.

Da die Ba­sis­an­ga­ben nicht all­ge­mei­ner Be­stand­teil der End­ab­rech­nun­gen sind und un­verzüglich dem re­gel­ver­ant­wort­li­chen Über­tra­gungs­netz­be­trei­ber nach de­ren Mus­ter zu über­mit­teln sind, soll­ten diese Mel­de­pflich­ten auch nach dem En­er­gie­sam­mel­ge­setz be­ach­tet wer­den. Denn bei feh­len­der bzw. nicht recht­zei­ti­ger Mel­dung droht die Er­he­bung von EEG-Um­la­ge­beträgen auf die Ver­lust­en­er­gie­men­gen.

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