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Verlängerung der Übergangsregelung zur Strommengenschätzung

Am 16.5.2019 ist das Ge­setz zur Be­schleu­ni­gung des En­er­gie­lei­tungs­baus (sog. NA­BEG 2.0) in Kraft ge­tre­ten, das für die er­ste Ände­rung am EEG 2017 in die­sem Jahr sorgt.

Laut Be­schluss­emp­feh­lung des Aus­schus­ses für Wirt­schaft und En­er­gie (vgl. BT-Drs. 19/8913) erhöht der dy­na­mi­sche Aus­bau der er­neu­er­ba­ren En­er­gien den Trans­port­be­darf im deut­schen Strom­netz, ins­be­son­dere den Strom­trans­port vom Nor­den in den Süden Deutsch­lands. Der wei­tere und vor al­lem zügige Aus­bau die­ser Ka­pa­zitäten ist nach der Ge­set­zes­begründung not­wen­dig, um dem Ziel der Bun­des­re­gie­rung im Jahr 2030 65 Pro­zent der benötig­ten Strom­ka­pa­zitäten durch er­neu­er­bare En­er­gieträger zu de­cken.

Ne­ben die­sem Vor­ha­ben tritt mit dem NA­BEG 2.0 auch eine Re­pa­ra­tur des sog. En­er­gie­sam­mel­ge­set­zes vom 17.12.2018 (vgl. no­vus En­er­gie 1/2019) in Kraft. Un­ter­neh­men bzw. Letzt­ver­brau­cher und Wei­ter­ver­tei­ler von En­er­gie wa­ren nach dem Ende 2018 ein­geführ­ten § 62b Abs. 4 EEG 2017 ver­pflich­tet, bei der nicht er­folg­ten ge­eich­ten Mes­sung von Strom­men­gen und ei­ner da­her er­folg­ten Schätzung um­fang­rei­che An­ga­ben u.a.  zur Er­mitt­lung die­ser Strom­men­gen und je­weils zum Be­trei­ber der be­tref­fen­den Strom­ver­brauchsein­rich­tung zu ma­chen.

Mit ei­ner in § 104 Abs. 10 EEG 2017 fest­ge­schrie­be­nen Überg­angs­re­ge­lung sollte gleich­zei­tig si­cher­ge­stellt wer­den, dass diese Möglich­keit zur Schätzung in den Jah­ren 2018 und 2019 für die große Masse der Fälle nur dann ge­nutzt wer­den kann, so­fern gleich­zei­tig erklärt wird, dass ab 2020 eine ge­eichte Mes­sung er­fol­gen wird. Schließlich sieht § 62b Abs. 2 EEG 2017 vor, dass eine un­ge­eichte Mes­sung von Strom­men­gen nur dann er­fol­gen kann, wenn ei­ner­seits si­cher­ge­stellt wer­den kann, dass die je­weils höchste EEG-Um­lage auf diese Men­gen ent­rich­tet wird und an­de­rer­seits begründet wer­den kann, dass eine ge­eichte Mes­sung einen un­ver­tret­ba­ren Auf­wand er­zeu­gen würde oder aber tech­ni­sch gar nicht möglich ist.

Die ge­nann­ten Re­ge­lun­gen ha­ben große Be­deu­tung ins­be­son­dere für Un­ter­neh­men, die in den Ge­nuss von Be­gren­zun­gen bzw. Be­frei­un­gen be­tref­fend die EEG-Um­lage kom­men oder können wol­len. Dies hat der Ge­setz­ge­ber of­fen­bar er­kannt und hat mit der oben ge­nann­ten ge­setz­li­chen Ände­rung in § 104 Abs. 10 EEG 2017 nun be­stimmt, dass die Überg­angs­re­ge­lung um ein Jahr verlängert wird, so dass der Nach­weis zur Un­ver­tret­bar­keit bzw. Unmöglich­keit und die Erklärung zur ge­eich­ten Mes­sung nun ab dem 1.1.2021 zwin­gend ist. So­mit blei­ben Schätzun­gen von Strom­men­gen bis Ende 2020 ver­ein­facht möglich.

Den­noch müssen die be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men zur Si­che­rung des Er­halts der Be­gren­zun­gen bzw. Be­frei­un­gen bei der EEG-Um­lage  zeit­nah einen in­ter­nen Pro­zess zur Er­fas­sung von auf dem Be­triebs­gelände wei­ter­ge­lei­te­ten bzw. durch Dritte ver­brauch­ten Strom­men­gen durch ge­eichte Zähler vor­an­trei­ben.

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