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Forecast Medien: Umdenken ist gefragt!

Die Me­di­en­bran­che hat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren einen dra­ma­ti­schen Um­bruch er­fah­ren. Doch die Di­gi­ta­li­sie­rung bie­tet auch zahl­rei­che Chan­cen.

„Wir müssen un­sere Sicht auf die Welt verändern.“ So lau­tet der Ap­pell von Dr. Chris­toph Bauer, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Du­Mont Me­di­en­gruppe, im Round-Ta­ble-Ge­spräch mit FO­RE­CAST, dem Kun­den­ma­ga­zin der Un­ter­neh­mens­be­ra­tung Eb­ner Stolz Ma­nage­ment Con­sul­tants. In dem Ge­spräch ging es um die Frage, wie sich Ver­lage für die Zu­kunft er­folg­reich auf­stel­len und die Chan­cen der Di­gi­ta­li­sie­rung für sich nut­zen können. Eine Ant­wort dar­auf liegt in da­ten­ge­trie­be­nen Ge­schäfts­mo­del­len. Darüber sind sich die Teil­neh­mer des Round Ta­bles ei­nig: ne­ben Dr. Chris­toph Bauer, Pe­ter Kropsch, Vor­sit­zen­der der Ge­schäftsführung der dpa, und Ste­fan Hil­scher, Ge­schäftsführer der Süddeut­scher Ver­lag GmbH.

Forecast 9 - Medien und Verlage

In Echtzeit vom Kunden lernen

„Wenn Da­ten in der di­gi­ta­len Welt das neue Gold sind, dann müssen wir uns doch so auf­stel­len, dass wir mit die­sem Schatz end­lich et­was Sinn­vol­les auf­bauen“, sagt Bauer. Da­bei ver­folgt er mit Du­Mont be­reits kon­krete Pläne. „Wir wer­den eine ho­lis­ti­sche Da­ten­bank auf­bauen, um ge­nau das um­set­zen zu können, was Ama­zon schon lange macht: in Echt­zeit vom Kun­den ler­nen.“ Das Ziel: Le­serwünsche un­mit­tel­bar zu erfüllen. Das be­deu­tet aber auch, dass Ver­lage ihre Re­ak­ti­ons­zeit deut­lich verkürzen müssen, be­tont Pe­ter Kropsch: „Mit künf­ti­gen Ge­schäfts­mo­del­len wer­den wir viel re­spon­siver agie­ren müssen als bis­her. Also im­mer wie­der neue Pro­dukte an­bie­ten – und die auch schnell wie­der zurück­zie­hen oder wei­ter­ent­wi­ckeln, wenn sie nicht funk­tio­nie­ren.“

Deutsche Gründlichkeit als Vorteil

Auch Ste­fan Hil­scher lässt hin­ter die Ku­lis­sen bli­cken: „Das Kun­den­da­ten­ma­nage­ment birgt großes Po­ten­zial. Wir ha­ben ge­rade dazu ein großes Pro­jekt in­ner­halb der SWMH ge­star­tet.“ Kein leich­tes Un­ter­fan­gen, da ins­be­son­dere die An­for­de­run­gen an den Da­ten­schutz in Deutsch­land im Ver­gleich zu den USA sehr hoch sind. Bauer sieht darin je­doch eher eine Chance statt Hürde. „Der Auf­wand, um die Vor­aus­set­zun­gen zu schaf­fen, wirk­lich ge­set­zes­kon­form zu sein, ist zwar recht hoch. Aber mit die­ser Kom­pe­tenz, über die wir hier in Deutsch­land verfügen, können wir mögli­cher­weise auch einen Wett­be­werbs­vor­teil schaf­fen.“

Gemeinsam stark gegen Netflix & Co.

Wie in der Ver­lags­welt wird es auch im TV-Be­reich im­mer schwie­ri­ger, ein An­ge­bot zu schaf­fen, das große Ziel­grup­pen an­spricht. Denn die In­ter­es­sen wer­den im­mer in­di­vi­du­el­ler und spe­zi­fi­scher. Chris­tine Strobl, Pro­gramm­ge­schäftsführe­rin der ARD-Ein­kaufs- und Pro­duk­ti­ons­toch­ter De­geto Film, spricht in Aus­gabe 9 von FO­RE­CAST auch über die zu­neh­mende Kon­kur­renz durch Strea­ming­dienste wie Ama­zon und Net­flix. Stro­bls Ant­wort dar­auf: „Wir müssen uns wie­der mehr un­se­rer ver­schie­de­nen eu­ropäischen Iden­titäten be­wusst wer­den. Und dann ge­mein­sam ver­su­chen, mit die­sen Iden­titäten Märkte zu vergrößern. Dafür soll­ten wir auf eu­ropäischer Ebene stärker ko­ope­rie­ren.“ Trotz Sprach­bar­riere blickt sie über den deutsch­spra­chi­gen Raum hin­aus. „Ich denke an Ko­ope­ra­tio­nen mit Skan­di­na­viern, mit Ita­lie­nern, mit Bri­ten oder Fran­zo­sen. Nur mit sol­chen Ko­pro­duk­tio­nen, die fi­nan­zi­ell kon­kur­renzfähig sind, können wir in­ter­na­tio­nal be­ste­hen.“

Ne­ben den In­ter­views bie­tet FO­RE­CAST auch zahl­rei­che Fach­beiträge:

  • Wie können Ver­lage Kos­ten sen­ken und ihre Per­for­mance stei­gern, ohne die pu­bli­zis­ti­sche Qua­lität zu gefähr­den?
  • Wie ge­lingt lang­fris­tig ein er­folg­rei­cher Stra­te­gie­wech­sel?
  • In­wie­fern kann Soft­ware zur Text­ge­ne­rie­rung die Qua­lität des Jour­na­lis­mus ver­bes­sern?
  • Wel­che in­no­va­ti­ven Ge­schäfts­mo­delle gibt es auf dem Markt? Und wie las­sen sich Start-ups als In­ves­ti­ti­ons­chan­cen be­wer­ten?

Diese und wei­tere Fra­gen be­ant­wor­tet FO­RE­CAST in Aus­gabe 9.

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