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DFB vs. Supermarktkette: Streit um das Adler-Logo

LG München I 7.8.2014, 11 HKO O 10510/14

Laut Mar­kenG darf ein Zei­chen nicht als Marke ein­ge­tra­gen wer­den, wenn es ein staat­li­ches Ho­heits­zei­chen - also etwa den Bun­des­ad­ler - enthält bzw. nach­ahmt (§ 8 Abs. 2 Nr. 6, Abs. 4 Mar­kenG). Ob die Marke zu Recht ein­ge­tra­gen ist, kann nur in einem förm­li­chen Löschungs­ver­fah­ren vor dem zuständi­gen Mar­ken­amt geprüft wer­den.

Sach­ver­halt:
Der Kläger, der Deut­sche Fußball­bund e. V. (DFB), ver­wen­det seit den 1920er Jah­ren in sei­nem Ver­bands­logo einen Ad­ler. Das DFB-Logo ist als deut­sche und als eu­ropäische Marke ge­schützt. Das be­klagte Un­ter­neh­men, eine deut­sche Ein­zel­han­dels­kette hatte anläss­lich der Fußball­welt­meis­ter­schaft 2014 in Bra­si­lien Auto-Fußmat­ten und Fußball-Fan­be­klei­dung an­ge­bo­ten, die mit einem Ad­ler-Sym­bol und teil­weise mit den Wort­zusätzen Deutsch­land ver­se­hen wa­ren. Hier­ge­gen hatte der Kläger zunächst eine einst­wei­lige Verfügung er­wirkt, wo­ge­gen die Be­klagte Wi­der­spruch ein­ge­legt hat.

Zwi­schen den Par­teien war ins­be­son­dere strei­tig, ob das in der Kla­ge­marke wie­der­ge­ge­bene Ad­ler-Sym­bol mar­ken­recht­li­chen Schutz ge­nießt. Laut Mar­kenG darf ein Zei­chen nicht als Marke ein­ge­tra­gen wer­den, wenn es ein staat­li­ches Ho­heits­zei­chen - also etwa den Bun­des­ad­ler - enthält bzw. nach­ahmt (§ 8 Abs. 2 Nr. 6, Abs. 4 Mar­kenG). Das LG hat die einst­wei­lige Verfügung nun bestätigt.

Gründe:
Der Be­klag­ten bleibt es ver­bo­ten, be­stimmte Zei­chen zu ver­wen­den, die Ähn­lich­keit mit dem Ver­bands­logo des DFB auf­wei­sen.

Dem LG bleibt es ver­wehrt, zu prüfen, ob das die Kla­ge­marke prägende Ad­ler-Sym­bol eine Nach­ah­mung des Bun­des­ad­lers enthält. Ob die Marke zu Recht ein­ge­tra­gen ist, kann nur in einem förm­li­chen Löschungs­ver­fah­ren vor dem zuständi­gen Mar­ken­amt geprüft wer­den. In­so­fern ist das LG an den Be­stand der Mar­ken­ein­tra­gung ge­bun­den.

Wenn das Ad­ler-Sym­bol der Kla­ge­marke eine Nach­ah­mung des Bun­des­ad­lers dar­stel­len sollte, hätte das Bun­des­pa­tent- und Mar­ken­amt die Marke be­reits aus die­sem Grunde - un­abhängig von al­len wei­te­ren Be­stand­tei­len - nicht ein­tra­gen dürfen. In­fol­ge­des­sen ist das Ge­richt zunächst ein­mal an die Fest­stel­lung ge­bun­den, dass es sich bei dem Ad­ler-Sym­bol der Kla­ge­marke ge­rade nicht um eine Nach­ah­mung ei­nes bun­des­deut­schen Ho­heits­zei­chens han­delt.

Nach­dem eine deut­li­che bild­li­che Ähn­lich­keit zwi­schen den von der Be­klag­ten ver­wen­de­ten Zei­chen und der Kla­ge­marke an­zu­neh­men war, konnte im Er­geb­nis eine Ver­let­zung der kläge­ri­schen Mar­ken­rechte be­jaht wer­den.

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