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Grundsteuerhebesätze in Duisburg rechtmäßig

VG Düsseldorf 9.5.2016, 5 K 630/15 u.a.

Die Erhöhung der Grund­steu­er­he­besätze in der Stadt Duis­burg ab dem Jahr 2015 auf 855 Pro­zent war rechtmäßig. Der Rat be­sitzt bei Grund­steu­er­erhöhun­gen einen wei­ten Er­mes­sens­spiel­raum und auch die be­son­dere Höhe des He­be­sat­zes von 855 Pro­zent ist un­ter kei­nem recht­li­chen Ge­sichts­punkt zu be­an­stan­den.

Der Sach­ver­halt:
Der Rat der be­klag­ten Stadt Duis­burg be­schloss im No­vem­ber 2014 die An­he­bung der für die je­wei­lige Grund­steu­erhöhe maßgeb­li­chen Grund­steu­er­he­besätze von 695 Pro­zent auf 855 Pro­zent ab dem Jahr 2015. Dem­ent­spre­chend hat die Ver­wal­tung der Stadt ab die­sem Jahr eine höhere Grund­steuer von den be­trof­fe­nen Grundstücks­ei­gentümern ver­langt.

Die Kläger, drei Duis­bur­ger Bürger, ma­chen gel­tend, dass die Rats­mit­glie­der nur un­zu­rei­chend in­for­miert wor­den seien und da­mit über keine aus­rei­chende Ent­schei­dungs­grund­lage verfügt hätten. Der Stadt habe es auch am not­wen­di­gen Spar­wil­len ge­fehlt. So sei ein von der Stadt­ver­wal­tung vor­ge­leg­tes Maßnah­men­pa­ket mit 108 Sparmaßnah­men ver­wor­fen und an­stelle des­sen die Grund­steu­er­erhöhung be­schlos­sen wor­den. Diese sei nun­mehr in Duis­burg be­son­ders hoch und da­mit ein­her­ge­hend die Duis­bur­ger Bürger be­son­de­ren fi­nan­zi­el­len Be­las­tun­gen aus­ge­setzt.

Das VG wies die Klage ab. Das Ur­teil ist nicht rechtskräftig. Die Kläge­rin kann ge­gen das Ur­teil die Zu­las­sung der Be­ru­fung an das OVG be­an­tra­gen.

Die Gründe:
Das VG folgte der bis­he­ri­gen, auch in an­de­ren Bun­desländern vor­herr­schen­den Recht­spre­chung. Da­nach be­sitzt der Rat bei Grund­steu­er­erhöhun­gen einen wei­ten Er­mes­sens­spiel­raum. Steu­ersätze müssen sich hin­sicht­lich ih­rer Höhe nicht daran mes­sen las­sen, wie die kom­mu­nale Wil­lens­bil­dung ab­ge­lau­fen ist. We­der das Ge­richt noch der Bürger sind be­fugt, ihre ei­ge­nen Be­wer­tun­gen an die Stelle der Stadt als Sat­zungs­ge­ber zu set­zen. Auch die be­son­dere Höhe des He­be­sat­zes von 855 Pro­zent ist un­ter kei­nem recht­li­chen Ge­sichts­punkt zu be­an­stan­den.

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