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Steuerberatung

Grunderwerbsteuerpflicht bei wiederholter Anteilsvereinigung

Nach An­sicht des FG Ba­den-Würt­tem­berg stellt auch die wie­der­holte Über­schrei­tung der maßgeb­li­chen Be­tei­li­gungs­grenze für die An­teils­ver­ei­ni­gung einen grund­er­werb­steu­er­pflich­ti­gen Vor­gang dar.

Die Ver­ei­ni­gung von min­des­tens 90 % der An­teile (vor dem 01.07.2021 noch 95 % der An­teile) an ei­ner grund­be­sit­zen­den Ge­sell­schaft in der Hand ei­nes Er­wer­bers oder in der Hand u. a. von herr­schen­den und abhängi­gen Un­ter­neh­men (sog. An­teils­ver­ei­ni­gung) un­ter­liegt der Grund­er­werb­steuer.

Dazu ent­schied das FG Ba­den-Würt­tem­berg mit Ur­teil vom 18.04.2023 (Az. 5 K 1503/22, EFG 2024, S. 60), dass nicht nur die erst­ma­lige Über­schrei­tung der für die An­teils­ver­ei­ni­gung maßgeb­li­chen Be­tei­li­gungs­schwelle zu ei­ner Grund­er­werb­steu­er­pflicht führt, son­dern auch die er­neute Über­schrei­tung nach einem vor­he­ri­gen Un­ter­schrei­ten.

Dem­ent­spre­chend be­jahte das FG Ba­den-Würt­tem­berg in dem Ur­teils­fall eine Grund­er­werb­steu­er­pflicht, nach­dem die Be­tei­li­gung des vor­ma­li­gen Al­lein­ge­sell­schaf­ters ei­ner Ka­pi­tal­ge­sell­schaft durch Be­tei­li­gung sei­ner da­ma­li­gen Ehe­frau un­ter die maßgeb­li­che Be­tei­li­gungs­grenze sank und in­folge von Um­struk­tu­rie­run­gen ei­nige Jahre später und des er­folg­ten (Rück-)Er­werbs der bei der Ehe­frau ver­blie­be­nen An­teile wie­der zu ei­ner 100 %-Be­tei­li­gung an­wuchs.

Eine Steu­er­be­frei­ung der (fik­ti­ven) Grundstück­ser­werbe auf­grund des­sen, dass dies im Rah­men der Vermögensaus­ein­an­der­set­zung nach der Schei­dung er­folgte, kommt nach An­sicht des FG Ba­den-Würt­tem­berg schon des­halb nicht in Be­tracht, da die An­teils­ver­ei­ni­gung den fik­ti­ven Er­werb ei­nes Grundstücks mit­tels der Ka­pi­tal­ge­sell­schaft be­steu­ert.

Hin­weis: Ge­gen das Ur­teil wurde Re­vi­sion ein­ge­legt, die un­ter dem Ak­ten­zei­chen II R 13/23 beim BFH angängig ist.

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