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Rechtsberatung

Die Nutzung regenerativer Energien vor dem Hintergrund von ESG

Ei­ner der Schlüssel­fak­to­ren für das Er­rei­chen der ESG-Kon­for­mität ist die Nut­zung re­ge­ne­ra­ti­ver En­er­gien, um die En­er­gie­ver­sor­gung von Un­ter­neh­men nach­hal­tig aus­zu­ge­stal­ten. Zu die­sen re­ge­ne­ra­ti­ven En­er­gien zählt die En­er­gie­er­zeu­gung mit­tels Wind, Sonne, Was­ser, Bio­masse und Erdwärme.

Der ein­fachste Weg, die­ses Po­ten­tial zu nut­zen, ist der Ab­schluss ent­spre­chen­der „grüner“ (Strom-)Lie­fer­verträge. Sol­che Strom­lie­fer­verträge fin­den sich zu­neh­mend auch in Form sog. PPAs (Power Purchase Agree­ments), die – in un­ter­schied­li­cher Aus­ge­stal­tung – die Be­lie­fe­rung aus be­stimm­ten Er­zeu­gungs­an­la­gen zum Ge­gen­stand ha­ben.

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Da­ne­ben be­schäfti­gen sich Un­ter­neh­men aber zu­neh­mend auch mit der Frage, ob und wie sie selbst vor Ort Strom aus re­ge­ne­ra­ti­ven En­er­gien er­zeu­gen können. Während ei­nige der Er­zeu­gungs­ar­ten – ty­pi­scher­weise die Was­ser­kraft, Wind­en­er­gie und Bio­masse – nur in sehr spe­zi­el­len Fällen über­haupt in Be­tracht kom­men, kann vor al­lem eine Strom­er­zeu­gung durch Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen auf oder in der Nähe von Gebäuden tech­ni­sch re­la­tiv ein­fach rea­li­siert wer­den.

Das Po­ten­zial ei­ner sol­chen de­zen­tra­len Er­zeu­gung von Strom aus re­ge­ne­ra­ti­ven En­er­gien möchte der Ge­setz­ge­ber verstärkt he­ben. Das am 01.01.2023 in Kraft tre­tende Er­neu­er­bare-En­er­gien-Ge­setz 2023 sieht in­so­weit zahl­rei­che Ein­zelmaßnah­men vor, die ins­be­son­dere auch den Zu­bau von Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen stärker vor­an­trei­ben sol­len. Für Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen be­stimm­ter Größen­klas­sen sieht außer­dem der ak­tu­elle Ent­wurf des Jah­res­steu­er­ge­set­zes 2022 für den Zeit­raum ab dem 01.01.2023 eine Be­frei­ung der Ein­nah­men aus dem Be­trieb die­ser An­la­gen von der Er­trag­steuer vor. Da­ne­ben soll ab die­sem Zeit­punkt für Lie­fe­rung, Er­werb, Ein­fuhr und In­stal­la­tion von Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen mit ei­ner in­stal­lier­ten Brut­to­leis­tung laut Markt­stamm­da­ten­re­gis­ter von nicht mehr als 30 kWp, die auf oder in der Nähe von Wohn­gebäuden oder an­de­ren, dem Ge­mein­wohl die­nen­den Gebäuden in­stal­liert wer­den, so­wie da­zu­gehöri­gen Strom­spei­chern ein um­satz­steu­er­li­cher Null­steu­er­satz gel­ten.

Hin­weis: Wei­tere In­for­ma­tio­nen zur Förde­rung von PV-An­la­gen fin­den Sie hier.

Und auch wei­tere Fol­ge­the­men, die sich zu­letzt er­ge­ben ha­ben, wur­den an­ge­gan­gen: so ist für den An­schluss von Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen an das Netz der öff­ent­li­chen Ver­sor­gung ein (tech­ni­sches) An­la­gen­zer­ti­fi­kat er­for­der­lich. Im aus­lau­fen­den Jahr 2022 kam es für unzählige Un­ter­neh­men zu teils sehr lan­gen War­te­zei­ten bis zur Er­tei­lung der An­la­gen­zer­ti­fi­kate. In der Folge konn­ten fer­tig er­rich­tete An­la­gen noch nicht zur Ein­spei­sung in das Netz der öff­ent­li­chen Ver­sor­gung ein­ge­setzt wer­den, ob­wohl sie tech­ni­sch hierzu be­reits in der Lage ge­we­sen wären. Hier hat der Ge­setz­ge­ber im Som­mer 2022 die Möglich­keit ge­schaf­fen, auf Ba­sis ei­ner vorläufi­gen Netz­an­schlusser­laub­nis auch vor Er­tei­lung des er­for­der­li­chen An­la­gen­zer­ti­fi­kats Strom in das Netz der öff­ent­li­chen Ver­sor­gung ein­zu­spei­sen und das An­la­gen­zer­ti­fi­kat nach­zu­rei­chen.

Es zeigt sich: Un­ter­neh­men können mit der Nut­zung von Strom aus re­ge­ne­ra­ti­ven En­er­gie­quel­len – ent­we­der durch Ab­schluss ent­spre­chen­der Lie­fer­verträge oder durch eine ei­gene, de­zen­trale Er­zeu­gung – re­la­tiv ein­fach einen wei­te­ren Bau­stein hin zur ESG-Kon­for­mität ab­bil­den. Mit dem Wis­sen um die bran­chen­spe­zi­fi­schen Be­lange, die en­er­gie­recht­li­chen Vor­ga­ben und die steu­er­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen un­terstützt Sie un­ser in­ter­dis­zi­plinär ar­bei­ten­des Team gerne da­bei, das für Sie pas­sende Kon­zept zu prüfen, ver­trag­lich zu ge­stal­ten und um­zu­set­zen.

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