IASB veröffentlicht Änderungen an IAS 12 infolge der Säule-2-Modellregeln der OECD

Durch die Einführung ei­ner glo­ba­len Min­dest­be­steue­rung soll si­cher­ge­stellt wer­den, dass mul­ti­na­tio­nale Un­ter­neh­men mit einem welt­weit er­ziel­ten Kon­zern­um­satz von mehr als 750 Mio. Euro zukünf­tig in je­dem Rechts­kreis, in dem sie tätig sind, ei­ner ef­fek­ti­ven Er­trag­steu­er­be­las­tung von min­des­tens 15 % un­ter­lie­gen.

Die vom IASB ver­ab­schie­de­ten Ände­run­gen um­fas­sen ins­be­son­dere die Einführung fol­gen­der Re­ge­lun­gen:

• Vorüber­ge­hende Aus­nah­me­re­ge­lung zur Bi­lan­zie­rungs­pflicht ak­ti­ver und pas­si­ver la­ten­ter Steu­ern i. Z. m. den Er­trag­steu­ern der zwei­ten Säule der OECD,
• An­ga­be­pflich­ten zur In­an­spruch­nahme der Aus­nah­me­re­ge­lung für be­trof­fene Un­ter­neh­men,
• ge­son­der­ter Aus­weis des tatsäch­li­chen Steu­er­auf­wands (bzw. -er­trags) ei­nes Un­ter­neh­mens im Zu­sam­men­hang mit Er­trag­steu­ern der zwei­ten Säule so­wie
• wei­tere An­ga­be­pflich­ten zur Dar­stel­lung der Be­trof­fen­heit der Un­ter­neh­men durch die Min­dest­be­steue­rung, ins­be­son­dere in den Be­richts­pe­rio­den, in de­nen die Rechts­vor­schrif­ten zur Um­set­zung der Säule-2-Mo­dell­re­geln noch nicht in Kraft ge­tre­ten sind.

Die Aus­nah­me­re­ge­lung ist un­mit­tel­bar nach Veröff­ent­li­chung der Ände­run­gen des IAS 12 „Er­trag­steu­ern“ und re­tro­spek­tiv gemäß IAS 8 „Bi­lan­zie­rungs- und Be­wer­tungs­me­tho­den, Ände­run­gen von Schätzun­gen und Feh­ler" an­zu­wen­den. Die neuen An­ga­be­vor­schrif­ten gel­ten für jähr­li­che Be­richts­pe­rio­den, die am oder nach dem 01.01.2023 be­gin­nen. Für Un­ter­neh­men, die einen EU-IFRS Ab­schluss auf­stel­len, gel­ten die Re­ge­lun­gen nach dem ent­spre­chen­den EU-En­dor­se­ment.

Auf­grund der Re­le­vanz der Säule-2-Mo­dell­re­geln auch für Un­ter­neh­men, die den IFRS für KMU an­wen­den, hat das IASB am 01.06.2023 einen Ent­wurf „In­ter­na­tio­nale Steu­er­re­form - Säule-2-Mo­dell­re­geln (vor­ge­schla­gene Ände­run­gen am IFRS für KMU)“ veröff­ent­licht, um eine An­glei­chung an die Ände­run­gen des IAS 12 „Er­trag­steu­ern“ zu er­rei­chen. Stel­lung­nah­men zum Ent­wurf sind bis zum 17.07.2023 ein­zu­rei­chen.

Hin­weis: Über De­tails zum Hin­ter­grund der Ände­run­gen an IAS 12 „Er­trag­steu­ern“ so­wie zur glo­ba­len Min­dest­be­steue­rung ha­ben wir in un­se­rem no­vus IFRS 1. Aus­gabe 2023 be­rich­tet. Die Pres­se­erklärung des IASB und wei­tere In­for­ma­tio­nen sind un­ter fol­gen­dem Link ab­ruf­bar: [https://www.ifrs.org/news-and-events/news/2023/05/iasb-amends-tax-ac­coun­ting-re­qui­re­ments/].

Der Ent­wurf be­tref­fend IFRS für KMU kann auf der In­ter­net­seite der IFRS-Stif­tung un­ter fol­gen­dem Link [https://www.ifrs.org/con­tent/dam/ifrs/pro­ject/amend­ments-sme-itr-pil­lar-two/ed-iasb-2023-3-sme-itr-pil­lar-two.pdf] ab­ge­ru­fen wer­den.