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Ernährungs- und Genussmittelindustrie nach Corona: Branche steht vor nachhaltigem Wandel

  • Mehr­heit der Un­ter­neh­men rech­net bis Ende 2022 mit Rück­kehr zu al­ten Um­satz­ni­veaus
  • Wachs­tum im On­line-Han­del und Di­rekt­ge­schäft, Einbrüche bei Großhan­del, Großver­brau­chern, Gas­tro­no­mie und im Ex­port
  • Un­ter­neh­men befürch­ten Per­so­nal­ab­bau in­folge der Pan­de­mie
  • „New Work“ verändert die Bran­che, Preis- und Mar­gen­druck in der Ernährungs­in­dus­trie wird wei­ter zu­neh­men

Ber­lin/Köln, 27. Ja­nuar 2021 - Die Corona-Pan­de­mie be­schleu­nigt den Wan­del im Ernährungs­sek­tor: Be­ste­hende Ent­wick­lun­gen wie der Preis- und Mar­gen­druck set­zen sich fort, Stra­te­gien und Ge­schäfts­mo­delle kom­men auf den Prüfstand, Trends wie Nach­hal­tig­keit und Di­gi­ta­li­sie­rung be­kom­men zusätz­li­chen Auf­trieb und „New Work“ verändert tra­di­tio­nelle Ar­beits­mus­ter. Das ist das Er­geb­nis der ak­tu­el­len Stu­die „Al­les an­ders?“ der Bun­des­ver­ei­ni­gung der Deut­schen Ernährungs­in­dus­trie (BVE), der Ar­beit­ge­ber­ver­ei­ni­gung Nah­rung und Ge­nuss e.V. (ANG) so­wie von Eb­ner Stolz, die auf Ba­sis der Be­fra­gung von Bran­chen­ex­per­ten aus über 180 Un­ter­neh­men die Aus­wir­kun­gen von Corona auf die Ernährungs- und Ge­nuss­mit­tel­in­dus­trie un­ter­sucht hat.

Die Bi­lan­zen der Un­ter­neh­men ver­deut­li­chen den Hand­lungs­druck im Ernährungs­sek­tor, denn die Pan­de­mie hat dort im ver­gan­ge­nen Jahr teil­weise tiefe Spu­ren hin­ter­las­sen. Es ver­wun­dert da­her nicht, dass 60 Pro­zent der 188 Um­fra­ge­teil­neh­mer für 2020 mit deut­li­chen Um­satzrückgängen rech­nen. Mit Blick in die Zu­kunft ist die Bran­che aber durch­aus op­ti­mis­ti­sch: 57 Pro­zent der Un­ter­neh­men ge­hen da­von aus, dass sich die all­ge­meine Ge­schäfts­lage wie­der oder wei­ter ver­bes­sert und knapp vier Fünf­tel der be­frag­ten Top-Ent­schei­der ge­hen da­von aus, dass spätes­tens 2022 wie­der die Um­satz­ni­veaus der Vor­kri­sen­zeit er­reicht wer­den.

„Das Bild ist hier al­ler­dings un­ein­heit­lich, denn die Corona-Pan­de­mie hat zu deut­li­chen Ver­wer­fun­gen in­ner­halb der Ernährungs­in­dus­trie geführt. Während die Lock-Downs und die not­wen­dige Ver­la­ge­rung vie­ler Pro­zesse in die di­gi­tale Welt zwar den On­line-Han­del und das Di­rekt­ge­schäft mit den Ver­ar­bei­tern befördern, ha­ben der Großhan­del so­wie das Ge­schäft mit Großver­brau­chern und Gas­tro­no­mie und der Ex­port er­heb­lich ge­lit­ten. Die Wirt­schafts- und Fi­nanz­po­li­tik steht mit der Bewälti­gung der Kri­sen­fol­gen vor ei­ner Mam­mut­auf­gabe und muss ra­sch die rich­ti­gen Wei­chen stel­len, da­mit Un­ter­neh­men am Stand­ort Deutsch­land ge­rade an­ge­sichts der par­al­lel an­ste­hen­den Nach­hal­tig­keits­an­for­de­run­gen eine Per­spek­tive ha­ben“, erläutert Chris­toph Min­hoff, Haupt­ge­schäftsführer der BVE.

Die wirt­schaft­li­chen Fol­gen der Corona-Pan­de­mie schla­gen sich auch in den Be­schäfti­gungs­ab­sich­ten der Un­ter­neh­men nie­der. Zwar er­war­ten 58 Pro­zent der Be­frag­ten für 2021 keine Verände­run­gen. Aber über ein Vier­tel der Um­fra­ge­teil­neh­mer befürch­ten, dass sie Per­so­nal ab­bauen müssen; im Be­reich Großhan­del/-ver­brau­cher so­gar fast ein Drit­tel. Nur acht Pro­zent pla­nen für das lau­fende Jahr mit Neu­ein­stel­lun­gen.

„Die Mehr­heit der Un­ter­neh­men der Ernährungs- und Ge­nuss­mit­tel­in­dus­trie rech­net trotz Pan­de­mie mit einem sta­bi­len Be­schäfti­gungs­ni­veau. Die Bran­che bewährt sich da­mit als verläss­li­cher und kri­sen­fes­ter Ar­beit­ge­ber. Den­noch wird sich die Ar­beit in der Bran­che zukünf­tig wan­deln, so for­dern Di­gi­ta­li­sie­rung und Ho­me­of­fice neue Ar­beits­wel­ten und eine nach­hal­tige Re­si­li­enz neue Kom­pe­ten­zen“, fasst Ste­fa­nie Sa­bet, Haupt­ge­schäftsführe­rin der ANG, die Be­schäfti­gungs­aus­sich­ten der Bran­che zu­sam­men.

Beim Blick in die Zu­kunft geht die große Mehr­heit der Um­fra­ge­teil­neh­mer
(80 Pro­zent) da­von aus, dass die Pan­de­mie zwar nicht zu dis­rup­ti­ven, je­doch zu re­le­van­ten oder deut­li­chen Verände­run­gen in der Ernährungs­in­dus­trie führen wird. Dazu zählen 55 Pro­zent der Be­frag­ten ins­be­son­dere die Kon­takt­punkte der Un­ter­neh­men mit dem Kun­den, die sich verstärkt in die di­gi­tale Welt ver­la­gern wer­den.

Vor al­lem vier Trends wer­den die Bran­che nach Mei­nung der Ex­per­ten - teil­weise un­abhängig von der ak­tu­el­len Si­tua­tion - in na­her Zu­kunft prägen. An ers­ter Stelle steht da­bei der Preis- und Mar­gen­druck, von dem 84 Pro­zent der Bran­chen­ex­per­ten an­neh­men, dass er sich fort­set­zen wird. Ähn­lich hoch be­wer­ten die Be­frag­ten den Kom­plex „New Work“, wor­un­ter der Rück­gang von Dienst­rei­sen so­wie die wei­tere Zu­nahme von fle­xi­blen Ar­beits­for­men und Home Of­fice zu­sam­men­ge­fasst wer­den. Darüber hin­aus wer­den Nach­hal­tig­keit und Di­gi­ta­li­sie­rung als bran­chenüberg­rei­fende Trends das wei­tere Han­deln im Ernährungs­sek­tor be­stim­men.

Zahl­rei­che Un­ter­neh­men nut­zen des­halb die Krise, um neue Ab­satz­wege zu er­schließen, Pro­zesse, Or­ga­ni­sa­ti­ons- und Führungs­struk­tu­ren zu hin­ter­fra­gen oder die Di­gi­ta­li­sie­rung wei­ter vor­an­zu­trei­ben. Diese ers­ten Schritte zu einem nach­hal­ti­gen Um­bau des Un­ter­neh­mens ge­hen häufig ein­her mit ei­ner tief­grei­fen­den stra­te­gi­schen Neu­aus­rich­tung, die zahl­rei­che As­pekte des ge­genwärti­gen Ge­schäfts­mo­dells ein­schließt - von der Neu­de­fi­ni­tion der Ziel­grup­pen, Kanäle und Un­ter­neh­mens­struk­tu­ren bis zur An­pas­sung von Sor­ti­men­ten, Or­ga­ni­sa­ti­ons-, Kos­ten- und Werks­struk­tu­ren.

„Corona wirkt in vie­len Un­ter­neh­men wie ein Zeit­raf­fer. Es mag an der einen oder an­de­ren Stelle der Ein­druck ent­ste­hen, dass sich die Welt wei­ter­dreht wie zu­vor. Aber der Wan­del ist da - und er ist nicht auf­zu­hal­ten“, fasst Chris­toph Ha­ver­mann, Part­ner bei Eb­ner Stolz, die ak­tu­el­len Ent­wick­lun­gen in der Ernährungs- und Ge­nuss­mit­tel­in­dus­trie zu­sam­men.

Wei­tere Ein­zel­hei­ten können Sie der vollständi­gen Stu­die ent­neh­men.

Pressekontakt

Meike Schwam­born
Bun­des­ver­ei­ni­gung der Deut­schen Ernährungs­in­dus­trie (BVE)
Claire-Wal­doff-Straße 7
10117 Ber­lin
Tel. +49 30 200786-144
mschwam­born@bve-on­line.de

Ste­fa­nie Sa­bet
Ar­beit­ge­ber­ver­ei­ni­gung Nah­rung und Ge­nuss e.V. (ANG)
Claire-Wal­doff-Straße 7
10117 Ber­lin
Tel. +49 30 200786-113
sa­bet@ang-on­line.com

Hen­ning Mar­bur­ger
Eb­ner Stolz
Holz­markt 1
50676 Köln
Tel. +49 221 20643-628
hen­ning.mar­bur­ger@eb­ner­stolz.de

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Chris­toph Ha­ver­mann
Eb­ner Stolz
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klaus-mar­tin.fi­scher@eb­ner­stolz.de

Über die BVE

Die Bun­des­ver­ei­ni­gung der Deut­schen Ernährungs­in­dus­trie (BVE) ist der wirt­schafts­po­li­ti­sche Spit­zen­ver­band der deut­schen Le­bens­mit­tel­in­dus­trie. Seit über 70 Jah­ren ver­tritt sie die bran­chenüberg­rei­fen­den In­ter­es­sen der Her­stel­ler. In der BVE ha­ben sich über Fach­verbände und Un­ter­neh­men alle wich­ti­gen Bran­chen der Ernährungs­in­dus­trie zu­sam­men­ge­schlos­sen. Die BVE ist der zen­trale Kon­takt für na­tio­nale und in­ter­na­tio­nale Be­lange der Ernährungs­in­dus­trie und geübter Ver­mitt­ler in einem um­fas­sen­den Bran­chen­netz­werk. Durch eine ak­tive In­ter­es­sen­ver­tre­tung, den of­fe­nen Dia­log und eine ge­zielte Öff­ent­lich­keits­ar­beit tritt die BVE für die Po­si­tio­nen und Leis­tun­gen der Ernährungs­in­dus­trie ge­genüber Po­li­tik, Wirt­schaft, Ge­sell­schaft und Me­dien in Ber­lin, Brüssel und darüber hin­aus ein.

Wei­tere In­for­ma­tio­nen fin­den Sie auf www.bve-on­line.de.

Über die ANG

Die Ernährungs- und Ge­nuss­mit­tel­in­dus­trie be­schäftigt in über 6.100 vor­wie­gend klei­nen und mit­telständi­schen Be­trie­ben rund 610.000 Men­schen. An­ders als in al­len an­de­ren deut­schen In­dus­trien wer­den in der Bran­che je­des Jahr hun­derte von Ta­rif­verträgen in den ein­zel­nen Re­gio­nen und Teil­bran­chen ab­ge­schlos­sen und neu ver­han­delt. Es gibt kei­nen an­de­ren Wirt­schafts­be­reich in Deutsch­land, der eine solch dif­fe­ren­zierte Ta­rif­po­li­tik be­treibt. Die ANG ver­bin­det als Dach­ver­band die neun so­zi­al­po­li­ti­schen Lan­des­verbände so­wie vier Fach­verbände der Ernährungs- und Ge­nuss­mit­tel­in­dus­trie.

Über Ebner Stolz

Eb­ner Stolz ist eine der größten un­abhängi­gen mit­telständi­schen Prüfungs- und Be­ra­tungs­ge­sell­schaf­ten in Deutsch­land und gehört zu den Top Ten der Bran­che. Das Un­ter­neh­men verfügt über jahr­zehn­te­lange fun­dierte Er­fah­rung in Wirt­schaftsprüfung, Steu­er­be­ra­tung, Rechts­be­ra­tung und Un­ter­neh­mens­be­ra­tung. Die­ses breite Spek­trum bie­ten 1.700 Mit­ar­bei­ter in dem für sie ty­pi­schen mul­ti­dis­zi­plinären An­satz in al­len we­sent­li­chen deut­schen Großstädten und Wirt­schafts­zen­tren an. Als Marktführer im Mit­tel­stand be­treut das Un­ter­neh­men über­wie­gend mit­telständi­sche
In­dus­trie-, Han­dels- und Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men al­ler Bran­chen und Größenord­nun­gen.

Länderüberg­rei­fende Trans­ak­ti­ons­un­terstützung führt Eb­ner Stolz zu­sam­men mit Part­nern von Ne­xia In­ter­na­tio­nal durch, welt­weit ei­nes der zehn größten Netz­werke von Be­ra­tungs- und Wirt­schaftsprüfungs­un­ter­neh­men. Eb­ner Stolz ist über Ne­xia in über 120 Ländern mit mehr als 720 Büros ver­tre­ten.

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