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Rechtsberatung

Covid-19: Auswirkungen auf anteilsbasierte Vergütung von Arbeitnehmern

Un­ter­neh­men soll­ten prüfen, ob eine der ge­trof­fe­nen An­nah­men zur Er­fas­sung von Leis­tun­gen an Ar­beit­neh­mer und der an­teils­ba­sier­ten Vergütung vor dem Hin­ter­grund der Corona-Pan­de­mie ak­tua­li­siert wer­den sollte.

Ände­run­gen können sich bspw. in fol­gen­den Be­rei­chen er­ge­ben:

  • Verände­rung der Wahr­schein­lich­keit der Erfüllung der (Ausübungs-)Be­din­gun­gen für Boni oder ak­ti­en­ba­sierte Zah­lun­gen, z. B. auf­grund der Ein­stel­lung des Be­triebs oder des Ar­bei­tens mit re­du­zier­ter Ka­pa­zität,
  • Verände­rung der er­war­te­ten Ren­di­ten von Plan­vermögen und Ren­di­ten erst­ran­gi­ger An­lei­hen bei der Be­wer­tung von Pen­si­ons­ver­pflich­tun­gen,
  • Verände­rung des ri­si­ko­freien Zins­sat­zes in ei­ner be­stimm­ten Währung bei der Be­wer­tung lang­fris­ti­ger Rück­stel­lun­gen.
Un­ter­neh­men soll­ten die aus den Ände­run­gen re­sul­tie­ren­den Aus­wir­kun­gen gemäß IFRS 2 An­teils­ba­sierte Vergütung berück­sich­ti­gen. Wird die Erfüllung ei­ner Leis­tungs­be­din­gung bspw. un­wahr­schein­lich, soll­ten zu­vor er­fasste Vergütungs­auf­wen­dun­gen rückgängig ge­macht wer­den.

Darüber hin­aus sind Ände­run­gen an den an­teils­ba­sier­ten Vergütun­gen so­wie In­for­ma­tio­nen zur Be­stim­mung des bei­zu­le­gen­den Zeit­werts der er­hal­te­nen Güter, Dienst­leis­tun­gen oder gewähr­ten Ei­gen­ka­pi­tal­in­stru­mente im An­hang zu erläutern (vgl. IFRS 2.44 ff.).

Die Corona-Pan­de­mie und die da­mit ein­her­ge­hende wirt­schaft­li­che Un­si­cher­heit kann sich auch auf die Be­wer­tung der leis­tungs­ori­en­tier­ten Ver­pflich­tun­gen (De­fi­ned Be­ne­fits Ob­li­ga­ti­ons) und das Plan­vermögen, das am Ende je­der Be­richts­pe­riode er­mit­telt wer­den muss, aus­wir­ken. Die vor­ste­hend dar­ge­stell­ten Über­le­gun­gen in Be­zug auf die Be­wer­tung von fi­nan­zi­el­len und nicht-fi­nan­zi­el­len Vermögens­wer­ten zum bei­zu­le­gen­den Zeit­wert sind für die die Be­wer­tung des Plan­vermögens gemäß IAS 19 Leis­tun­gen an Ar­beit­neh­mer eben­falls von Re­le­vanz. So kann für einen we­sent­li­chen An­teil an Vermögens­wer­ten der­zeit ggf. kein ak­ti­ver Markt vor­lie­gen (z. B. für Hedge-Fonds, struk­tu­rierte Pro­dukte und Im­mo­bi­li­en­vermögen). Die an­ge­mes­sene Be­stim­mung des bei­zu­le­gen­den Zeit­werts für sol­che Vermögens­werte ist wich­tig für die Wert­er­mitt­lung von leis­tungs­ori­en­tier­ten Plänen.

IAS 19 for­dert eine um­fas­sende Of­fen­le­gung der An­nah­men zur Schätzung der Ver­bind­lich­kei­ten aus Leis­tun­gen an Ar­beit­neh­mer so­wie der Sen­si­ti­vitäten und Ände­run­gen die­ser An­nah­men.

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