Prof. Dr. Thomas Zinser, Partner im Münchner Büro von Ebner Stolz, begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste und führte in die Gesprächsrunde ein. Dieses Mal wurde der ehemalige Bundesfinanzminister und Euro-Geburtshelfer Dr. Theo Waigel von Prof. Dr. Sigmund Gottlieb, Chefredakteur des Bayerischen Fernsehens, zu aktuellen Themen befragt.
Nach einer kurzen Bewertung der politischen Situation in der Ukraine richtete sich der Fokus vor dem Hintergrund der Europawahl am 25.5.2014 auf die Europapolitik. Dabei zeichnete Dr. Waigel ein relativ positives Bild. Er bewertet den ESM-Krisenmechanismus als wirksam und verweist darauf, dass Spaniens Wachstum mittlerweile so stark ist wie das in Deutschland und dass Portugal jüngst den Rettungsschirm verlassen hat. Auch wenn die Finanzkrise in Europa noch nicht ganz überwunden sei, war der Europäische Fiskalpakt in jedem Fall der Schritt in die richtige Richtung. Zu Griechenland schränkte Waigel ein, dass er dieses Land nie als Euroland betrachtet hatte, die Gemeinschaft nun aber, da Griechenland zur Eurozone gehöre, geschlossen dahinter stehen müsse. Waigel appellierte, dass die Europäische Zentralbank in Kürze ein vernünftiges Zinsniveau finden müsse. Schlussendlich ist und bleibt nach Auffassung Waigels der Euro eine starke Währung. Er verwies darauf, dass die Inflationsrate unter 2 % liegt. Die Bindung des Euro zum Dollar erachtet er für die Stabilität für sehr wichtig.
Im Anschluss an das Klartext-Gespräch stellte sich Theo Waigel noch den Fragen der Gäste zu Themen wie der - gefühlten - Preisstabilität durch den Euro, den Zukunftsprognosen in Europa sowie der Außenwirtschaft und der europäischen Partnerschaft.