
Auswirkungen Trumps Steuer- und Zollpolitik auf deutsche Unternehmen – Einblicke aus erster Hand
In unserem Webinar am 29.04.2025 boten Eva Rehberg und Chris Knipp spannende Einblicke, welche Herausforderungen die wechselhafte Steuer- und Zollpolitik der USA derzeit für deutsche Unternehmen mit Geschäftstätigkeiten in den USA bereithält. Dabei wurde deutlich, dass Flexibilität und Anpassungsfähigkeit die entscheidenden Faktoren sind, um diesen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.
Auch nach 100 Tagen im Amt hält Donald Trump an seiner „America First“-Strategie fest, die klar auf Maßnahmen zur Stärkung der US-amerikanischen Wirtschaft ausgerichtet ist. Im Fokus stehen dabei nicht nur umfangreiche Zölle auf Importe in die USA, sondern auch grundlegende Änderungen in der US-Steuerpolitik. Für deutsche Unternehmen, die entweder direkt in den USA tätig sind oder mit lokalen Partnern zusammenarbeiten, haben diese Entwicklungen weitreichende Auswirkungen.
Im Webinar mit dem Titel „Trumps Steuer- und Zollpolitik: Stimmungsbild aus den USA und Auswirkungen für deutsche Unternehmen“ beleuchteten Eva Rehberg, Zollexpertin und Partnerin bei RSM Ebner Stolz und Chris Knipp, einer der Leiter der German Practice bei RSM US, aufschlussreiche Zusammenhänge und lieferten praxisnahe Empfehlungen.
Die von Chris Knipp geschilderten Eindrücke aus Charlotte, North Carolina – einem bedeutenden Standort der deutschen Wirtschaft in den USA – machten deutlich, dass insb. die fehlende Planbarkeit, die die volatilen Maßnahmen des US-Präsidenten zur Folge haben, die Geschäftstätigkeiten der Unternehmen erheblich beeinträchtigt und die Unterstützung für die US-Regierung in der Wirtschaft daher zusehends sinkt.
Besondere Unsicherheit herrscht derzeit aufgrund der protektionistischen Zollpolitik der USA und möglichen Reaktionen seitens der EU, wie bspw. Gegenzöllen auf US-Massenwaren. Eva Rehberg zeigte in diesem Zusammenhang auf, welche Instrumente Unternehmen nutzen können, um auf diese Herausforderungen zu reagieren Eine datenbasierte Analyse der Lieferkette bilde hierbei stets die Ausgangsbasis, um fundierte Szenarien und Handlungsstrategien zu entwickeln.
Trotz aller Unsicherheiten bleibt der US-Markt für deutsche Unternehmen attraktiv – vorausgesetzt, sie nutzen die sich ergebenden Chancen strategisch. Die optimale Nutzung der Vorteile, die sich bedingt durch vergleichsweise niedrige Energiekosten und vorteilhafte Unternehmenssteuern ergeben können, erfordert von Unternehmen jedoch eine gesteigerte Flexibilität. Eva Rehberg und Chris Knipp gaben hierzu wertvolle Empfehlungen und beleuchteten auch die Möglichkeit, Produktionskapazitäten in die USA zu verlagern. Ihre Erfahrungen zeigen, dass deutsche Unternehmen eher darauf setzen, bestehende Tochtergesellschaften zu nutzen, um ihre Steuer- und Zollstrukturen an die aktuellen Rahmenbedingungen anzupassen, statt umfangreiche Neuinvestitionen zu tätigen. Dieses Bild wurde durch eine Umfrage unter den Teilnehmern des Webinars bestätigt.
Zum Abschluss skizzierte Chris Knipp die nächsten steuerlichen Schritte, die die US-Regierung in den kommenden Monaten voraussichtlich vorstellen wird. Neben einer Verlängerung des Tax Cuts and Jobs Act (TCJA) und Anpassungen im internationalen Steuerrecht sind unter anderem eine Senkung der Steuersätze für produzierende Unternehmen sowie Änderungen bei der Zinsabzugsbeschränkung zu erwarten. Welche weiteren steuerrechtlichen Veränderungen die strategischen Entscheidungen deutscher Unternehmen beeinflussen könnten, bleibt abzuwarten und erfordert eine kontinuierliche Beobachtung der Gesetzgebungsentwicklung.
In einem FAQ haben wir für Interessierte die entsprechenden Antworten zusammengestellt. Diese können Sie hier abrufen.
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