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Steuerberatung

Fehlende Vermögensbeteiligung schließt erweiterte Grundstückskürzung aus

Die Über­nahme der Voll­haf­tung ge­gen Ent­gelt durch eine GmbH, die an ei­ner nicht ge­werb­lich geprägten Per­so­nen­ge­sell­schaft ohne Be­tei­li­gung an de­ren Ge­sell­schafts­vermögen be­tei­ligt ist, steht der er­wei­ter­ten ge­wer­be­steu­er­li­chen Kürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG ent­ge­gen.

Im Streit­fall war eine GmbH, die Lie­gen­schaf­ten er­rich­tete, er­warb und ver­mie­tete bzw. ver­pach­tete so­wie an Ver­mie­tungs­ge­sell­schaf­ten in der Rechts­form ei­ner GbR be­tei­ligt war, zu­dem als Kom­ple­mentärin ohne Ka­pi­tal­an­teil und Vermögens­be­tei­li­gung an ei­ner nicht ge­werb­lich geprägten KG be­tei­ligt. Für die Haf­tungsüber­nahme er­hielt sie eine Haf­tungs­vergütung.

Mit Ur­teil vom 20.05.2023 (Az. III R 53/20) ver­sagt der BFH die er­wei­terte Grundstückskürzung nach § 9 Nr. 1 Satz 2 GewStG. Zwar hat der Große Se­nat des BFH die zur Ent­ste­hung ei­ner sog. Ze­bra­gesell­schaft führende Be­tei­li­gung ei­ner Ge­sell­schaft, die kraft Rechts­form ge­wer­be­steu­er­pflich­tig ist (u. a. GmbH), an ei­ner grund­be­sitz­ver­wal­ten­den, nicht ge­werb­lich geprägten Per­so­nen­ge­sell­schaft als Form der Ver­wal­tung und Nut­zung ei­ge­nen Grund­be­sit­zes an­er­kannt (BFH-Be­schluss vom 25.09.2018, Az. GrS 2/16). Ist eine GmbH je­doch an ei­ner sol­chen Ze­bra­gesell­schaft ohne Vermögens­be­tei­li­gung be­tei­ligt und über­nimmt sie als Kom­ple­mentär ge­gen Ent­gelt die volle Haf­tung, ver­walte und nutze sie nicht nur ei­ge­nen Grund­be­sitz und da­ne­ben al­len­falls ei­ge­nes Ka­pi­tal­vermögen. Eine Zu­rech­nung des Grund­be­sit­zes der KG nach § 39 Abs. 2 Nr. 2 AO als ei­ge­nen Grund­be­sitz er­folge nur bei den­je­ni­gen Ge­sell­schaf­tern, die am Be­triebs­vermögen be­tei­ligt sind. Man­gels Vermögens­be­tei­li­gung sei der Grund­be­sitz der KG für die GmbH so­mit frem­der Grund­be­sitz, so dass das von der GmbH be­zo­gene Haf­tungs­ent­gelt aus frem­dem Grund­be­sitz er­wirt­schaf­tet wor­den sei.

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