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Steuerberatung

Diskussionsentwurf für ein Grunderwerbsteuer-Novellierungsgesetz

Das BMF hat u. a. den Verbänden den Dis­kus­si­ons­ent­wurf ei­nes Ge­set­zes zur No­vel­lie­rung des Grund­er­werb­steu­er­ge­set­zes (kurz Grund­er­werb­steuer-No­vel­lie­rungs­ge­setz, GrEStNG) vor­ge­legt. Mit dem No­vel­lie­rungs­ge­setz sol­len die in­folge des Ge­set­zes zur Mo­der­ni­sie­rung des Per­so­nen­ge­sell­schafts­rechts vom 10.08.2021 (Mo­PeG) not­wen­dig ge­wor­de­nen An­pas­sun­gen im Grund­er­werb­steu­er­ge­setz um­ge­setzt wer­den. Da­ne­ben sieht der Ent­wurf Maßnah­men zur Un­ter­bin­dung der Steu­er­um­ge­hung durch ge­stal­te­ri­sche Maßnah­men und zur Be­sei­ti­gung von Um­struk­tu­rie­rungs­hemm­nis­sen vor.

Im We­sent­li­chen enthält der Dis­kus­si­ons­ent­wurf fol­gende Maßnah­men:

  • Die Ergänzungs­tat­bestände in § 1 Abs. 2a bis 3a GrEStG sol­len auf­ge­ho­ben und durch einen neuen rechts­form­neu­tra­len und grundstücks­be­zo­ge­nen Ergänzungs­tat­be­stand in § 1a
    GrEStG-E er­setzt wer­den. Dem­nach sol­len An­teil­ser­werbe an ei­ner Grundstücks­ge­sell­schaft bei Ver­ei­ni­gung der Ge­samt­heit der An­teile (100 %) be­steu­ert wer­den (§ 1a Abs. 1 GrEStG-E).
  • Meh­rere An­teils­eig­ner sol­len als Er­wer­ber­gruppe be­steu­ert wer­den, wenn sie ihre Er­werbe mit­ein­an­der ab­ge­stimmt ha­ben (§ 1a Abs. 1 GrEStG-E).
  • Ergänzend dazu soll auch das Son­der­vermögen von of­fe­nen Im­mo­bi­li­en­fonds in die Be­steue­rung ein­be­zo­gen wer­den (§ 1b GrEStG-E).
  • An­stelle der bis­he­ri­gen Steu­er­begüns­ti­gun­gen in §§ 5, 6 und 7 Abs. 2 GrEStG und der Kon­zern­klau­sel in § 6a GrEStG soll eine neue rechts­form­neu­trale Steu­er­begüns­ti­gung in Zu­sam­men­hang mit Ge­sell­schaf­ten tre­ten (§ 5 GrEStG-E). Die Steu­er­begüns­ti­gung soll gewährt wer­den, wenn sich der be­stim­mende Ein­fluss über das Grundstück nicht ändert oder so­weit vor oder nach einem Er­werbs­vor­gang eine Per­son an einem Grundstück be­tei­ligt bleibt.
  • Die Bun­desländer sol­len die Be­fug­nis er­hal­ten, für Rechts­vorgänge i. S. d. § 1 Abs. 1 GrEStG einen ermäßig­ten Steu­er­satz ein­zuführen, bei de­nen der Er­wer­ber des Grundstücks eine natürli­che Per­son ist und so­weit sich der je­wei­lige Rechts­vor­gang auf ein Grundstück be­zieht, das nach dem Er­werb ei­ge­nen Wohn­zwe­cken die­nen soll (§ 11 Abs. 2 GrEStG-E).
  • Zu­dem soll eine persönli­che Haf­tung der Grundstücks­ge­sell­schaft so­wie eine ding­li­che Haf­tung des Grundstücks für die Grund­er­werb­steu­er­schuld ein­geführt wer­den (§ 13a GrEStG-E).
  • Die Frist zur An­zeige des grund­er­werb­steu­er­pflich­ti­gen Tat­be­stands soll von zwei Wo­chen auf einen Mo­nat verlängert wer­den (§ 19 Abs. 3 GrEStG-E).

Hin­weis: Das Ge­setz soll, so­fern ein ent­spre­chen­des Ge­setz­ge­bungs­ver­fah­ren durch­lau­fen wird und die Re­ge­lun­gen Ge­set­zes­kraft er­lan­gen, am 01.01.2024 in Kraft tre­ten (Art. 3 GrEStNG-E).

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