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VG Aachen: "Heatballs" bleiben endgültig verboten

Urteil des VG Aachen vom 19. Juni 2012 - 3 K 181/11
Die 3. Kam­mer des Ver­wal­tungs­ge­richts Aa­chen (VG Aa­chen) hat mit Ur­teil vom 19. Juni 2012 ent­schie­den, dass die Ord­nungs­verfügung der Be­zirks­re­gie­rung Köln, mit wel­cher der Ver­kauf von so­ge­nann­ten "Heat­balls" un­ter­sagt wor­den war, rechtmäßig ist. Be­reits in dem ge­richt­li­chen Eil­ver­fah­ren im Juni 2011 hatte die Kam­mer das Ver­bot vorläufig bestätigt.
Hin­ter­grund ist eine EG-Ver­ord­nung vom März 2009, wel­che bis Ende 2012 stu­fen­weise das Aus für herkömm­li­che Glühlam­pen be­deu­tet. Die Kläge­rin, mitt­ler­weile eine ein­ge­tra­gene Ge­nos­sen­schaft, hatte in China "Hei­zele­mente" pro­du­zie­ren las­sen, um sich sa­ti­ri­sch mit der EG-Ver­ord­nung aus­ein­an­der­zu­set­zen. Die Be­zirks­re­gie­rung Köln un­ter­sagte den Ver­trieb der Heat­balls, weil es sich um herkömm­li­che Glühlam­pen im Sinne der EG-Ver­ord­nung han­dele. Die Kläge­rin ver­su­che, mit der De­kla­rie­rung der Lam­pen als "Heat­balls" die Vor­schrif­ten zu um­ge­hen.
Das Ge­richt hat die Heat­balls als Haus­halts­lam­pen im Sinne der EG-Ver­ord­nung an­ge­se­hen. Ent­schei­dend sei die ob­jek­tive Zweck­be­stim­mung aus Ver­brau­cher­sicht. Da­nach dien­ten Heat­balls wie herkömm­li­che Glühlam­pen der Be­leuch­tung und un­ter­fie­len nicht dem Be­griff der "Spe­zi­allam­pen", wel­che von der EG-Ver­ord­nung noch er­laubt seien. Eine Ver­let­zung des Grund­rechts auf Kunst­frei­heit ver­mochte die Kam­mer nicht zu er­ken­nen. Ob es sich bei den nun­mehr von der Kläge­rin zusätz­lich pro­du­zier­ten sog. "Work­balls" um zulässige Spe­zi­allam­pen han­dele, habe das Ge­richt nicht zu ent­schei­den. Hier stehe nach An­ga­ben der Be­zirks­re­gie­rung noch die Prüfung aus. So­lange die Prüfung laufe, sei der Ver­trieb der Work­balls nicht ver­bo­ten.
Ge­gen das Ur­teil kann der An­trag auf Zu­las­sung der Be­ru­fung beim Ober­ver­wal­tungs­ge­richt in Müns­ter ge­stellt wer­den.
Quelle: Pres­se­mit­tei­lung des VG Aa­chen vom 19. Juni 2012
22.06.2012 nach oben

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