deen

Branchen

Verfassungsbeschwerden gegen Fremdpersonalverbot in der Fleischindustrie gescheitert

Mit Be­schluss vom 01.06.2022 hat das BVerfG die Ver­fas­sungs­be­schwer­den ei­nes Un­ter­neh­mens aus der Fleisch­in­dus­trie und meh­re­rer Zeit­ar­beits­un­ter­neh­men nicht zur Ent­schei­dung an­ge­nom­men.

§ 6a Abs. 2 des Ge­set­zes zur Si­che­rung von Ar­beit­neh­mer­rech­ten in der Fleisch­wirt­schaft (GSA Fleisch) un­ter­sagt Be­trie­ben der Fleisch­wirt­schaft seit 01.01.2021, die Schlach­tung, Zer­le­gung und Fleisch­ver­ar­bei­tung durch Selbstständige, also mit Hilfe bis­her weit­ge­hend ein­ge­setz­ter Werk­ver­trags­un­ter­neh­men, er­le­di­gen zu las­sen. Auf­grund des sog. Fremd­per­so­nal­ver­bots dürfen diese Ar­bei­ten nur noch durch ei­ge­nes Per­so­nal aus­geführt wer­den. Seit 01.04.2021 wird mit § 6a Abs. 3 GSA Fleisch zu­dem die Leih­ar­beit in die­sen Be­rei­chen der Fleisch­wirt­schaft ein­ge­schränkt und ab dem 01.04.2024 gänz­lich un­ter­sagt. Für den Fall des Ver­stoßes sind Bußgelder vor­ge­se­hen.

    Hier­ge­gen wen­den sich so­wohl ein Un­ter­neh­men der Fleisch­in­dus­trie wie auch meh­rere Zeit­ar­beits­un­ter­neh­men, die in un­ter­schied­li­chem Um­fang Be­schäftigte an Schlacht-, Zer­lege- und Fleisch­ver­ar­bei­tungs­be­triebe über­ließen. Sie rügen mit ih­ren Ver­fas­sungs­be­schwer­den (Az. 1 BvR 2888/20, 1 BvR 1156/21, 1 BvR 1155/21, 1 BvR 1154/21, 1 BvR 1153/21, 1 BvR 1152/21), das Fremd­per­so­nal­ver­bot ver­letze sie in ih­rem Grund­recht der Be­rufs­frei­heit aus Art. 12 Abs. 1 GG. Ein Un­ter­neh­men der Fleisch­in­dus­trie rügt zu­dem eine nicht zu recht­fer­ti­gende Un­gleich­be­hand­lung mit an­de­ren Bran­chen. Laut BVerfG genügt die Begründung der Ver­fas­sungs­be­schwer­den den ge­setz­li­chen An­for­de­run­gen je­doch nicht, wes­we­gen sie als un­zulässig ab­ge­wie­sen wur­den.

    nach oben