Demnach wurden in den letzten zehn Jahren 171 M&A-Geschäfte im Wert von 4,5 Mrd. USD getätigt. Deutschland ist dabei der drittaktivste europäische Erwerber von Unternehmen in Indien.
Akquisitionen von indischen Unternehmen in Deutschland
Der Studie zufolge ist Deutschland für indische Automobilunternehmen das beliebteste M&A-Ziel, da das Land als globale Drehscheibe für Automobilinvestitionen gilt und der zweitgrößte Exportmarkt für indische Hersteller von Automobilkomponenten ist. Angesichts der rasanten Entwicklung der Software-Branche haben zudem kapitalkräftige indische IT-Unternehmen weltweit Akquisitionen getätigt, um ihr Technologieportfolio und ihren Kundenstamm zu erweitern sowie erfahrene Talente zu gewinnen.
Ein weiterer Faktor für zunehmende indische Investitionen in Deutschland dürfte im Brexit zu sehen sein. Dr. Christoph Eppinger, Wirtschaftsprüfer und Partner bei Ebner Stolz, meint dazu: „Während Großbritannien in der Vergangenheit das führende Investitionsziel in Europa für indische Unternehmen war, könnte der Brexit Deutschlands Popularität als Standbein für indische Unternehmen in der EU steigern, da sie eine Alternative zur Konsolidierung und Verwaltung ihrer EU-Aktivitäten benötigen.“
Akquisitionen von deutschen Unternehmen in Indien
Die M&A-Trends unterstreichen die Stärken der beiden Staaten, da Sektoren wie Automobilindustrie, Pharmazie und IT die Geschäftsaktivitäten anführen, was Synergiemöglichkeiten auch für deutsche Unternehmen begünstigt. Die über 600 deutsch-indischen Joint Ventures in Indien zeigen regelmäßig eine sehr erfolgreiche Kooperation, trotz des unterschiedlichen Geschäftsumfelds der beiden Staaten.
Bemerkenswert ist hierbei, dass weniger als 30 % aller Übernahmen durch deutsche Unternehmen in Indien vollständige Übernahmen waren. Dies deutet darauf hin, dass deutsche Unternehmen es vorziehen, indische Mitgesellschafter zu behalten, um Herausforderungen der Geschäftstätigkeit auf dem Subkontinent mit ihrem lokalen Know-how und Management vor Ort zu begegnen.
M&A-Aktivitäten nach der Corona-Pandemie
Seit Anfang 2020 erschwert die Corona-Pandemie weltweit M&A-Aktivitäten und wird angesichts der steigenden Nachfrage über digitale Marktplätze auch in Post-Pandemie-Zeiten deutliche Veränderungen nach sich ziehen. Tanwir Shirolkar, Senior Director bei Nexdigm sagt: “Der Transaktionstrend der nächsten Jahre geht in Richtung Digitalisierung. E-Health, E-Technology und E-Retail gehören zu den Sektoren, die in den letzten anderthalb Jahren eine Vielzahl an Geschäften verzeichnet haben, und dieses Interesse wird voraussichtlich noch mehr zunehmen. Der Bericht legt nahe, dass Post-Pandemie künstliche Intelligenz, Cloud-Einführung, Datensicherheit, Gesundheitstechnologie und grüne Energie einige der Schlüsselbereiche sind, die die Geschäftstätigkeiten antreiben werden.“
Hinweis: Die gesamte Studie können Sie hier downloaden. Gerne stehen Ihnen die Ansprechpartner von Ebner Stolz bei Fragen zur Studie zur Verfügung.