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Sechstes EU-Sanktionspaket verabschiedet: weitere Sanktionen gegen Russland und Belarus

Am 03.06.2022 wur­den im Rah­men des sechs­ten Sank­ti­ons­pa­kets er­neut weit­rei­chende Re­ge­lun­gen ge­gen Russ­land und Bela­rus im Amts­blatt der Eu­ropäischen Union (EU) veröff­ent­licht. Diese neuen Re­strik­tio­nen sol­len Russ­land wirt­schaft­lich noch stärker un­ter Druck set­zen und be­inhal­ten u. a. die be­reits an­gekündig­ten um­fas­sen­den Ein­fuhr­ver­bote auf rus­si­sche Öler­zeug­nisse.

Im Zuge des sechs­ten Sank­ti­ons­pa­kets sind durch Veröff­ent­li­chung im Amts­blatt der EU am 03.06.2022 die neuen Ver­ord­nun­gen ge­gen Russ­land und Bela­rus in Kraft ge­tre­ten und seit­dem wirk­sam. Ziel ist es, die rus­si­sche Föde­ra­tion noch stärker wirt­schaft­lich un­ter Druck zu set­zen, um de­ren Möglich­kei­ten, ge­gen die Ukraine Krieg zu führen zu un­ter­mi­nie­ren.

Die Sank­tio­nen wur­den durch die fol­gen­den Ver­ord­nun­gen (VO) um­ge­setzt:

Russ­land:

  • (EU) 2022/878 zur Ände­rung der VO (EU) Nr. 269/2014 (per­so­nen­be­zo­gene Re­strik­tio­nen - Auf­nahme wei­te­rer Per­so­nen und Or­ga­ni­sa­tio­nen)
  • (EU) 2022/879 zur Ände­rung der VO (EU) Nr. 833/2014 (wa­ren­be­zo­gene Re­strik­tio­nen - u. a. Öler­zeug­nisse, Dienst­leis­tun­gen für den Öl-Trans­port, Be­ra­tungs­dienst­leis­tun­gen, Güter und Tech­no­lo­gien zur Ver­bes­se­rung des rus­si­schen Ver­tei­di­gungs- und Si­cher­heits­sek­tors, Che­mi­ka­lien zur Her­stel­lung che­mi­scher Waf­fen; Aus­set­zung von Sen­detätig­kei­ten rus­si­scher Me­dien; Re­strik­tio­nen ge­gen rus­si­sche Kre­dit­in­sti­tute - u. a. wei­tere SWIFT-Aus­schlüsse)
  • (EU) 2022/880 zur Ände­rung der VO (EU) Nr. 269/2014 (re­strik­tive Maßnah­men ge­gen Russ­land)

Bela­rus:

  • (EU) 2022/876 zur Ände­rung der VO (EG) Nr. 765/2006 (per­so­nen­be­zo­gene Re­strik­tio­nen - Auf­nahme wei­te­rer natürli­cher und ju­ris­ti­scher Per­so­nen)
  • (EU) 2022/877 zur Ände­rung der VO (EG) Nr. 765/2006 (Auf­nahme wei­ter Per­so­nen, Or­ga­ni­sa­tio­nen und Un­ter­neh­men bzgl. des Ver­bots der Er­brin­gung spe­zia­li­sier­ter Nach­rich­tenüber­mitt­lungs­dienste für den Aus­tausch von Fi­nanz­da­ten im Zah­lungs­ver­kehr)

Be­son­ders her­vor­zu­he­ben ist das sog. Öl-Em­bargo, das durch Ein­fuhr­be­schränkun­gen einen schritt­wei­sen Aus­stieg aus dem Be­zug von rus­si­schen Rohöl vor­sieht. Da­mit ein­her geht das vollständige Ein­fuhr­ver­bot von rus­si­schen Öler­zeug­nis­sen auf dem See­weg.

Für die Um­set­zung der neuen Re­ge­lun­gen sind in den Ver­ord­nun­gen un­ter­schied­li­che Maßnah­men und Überg­angs­zeiträume vor­ge­se­hen, so dass bei­spiels­weise ge­schlos­sene Alt­verträge un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen noch erfüllt wer­den können.

Hin­weis: Durch die um­fang­rei­chen An­pas­sun­gen und Ergänzun­gen im Zuge des sechs­ten Sank­ti­ons­pa­kets müssen nun zahl­rei­che wei­tere Ein- und Aus­fuhr­be­schränkun­gen be­ach­tet wer­den. Des­halb ist nach wie vor al­len be­trof­fe­nen Un­ter­neh­men zu ra­ten, ihre wirt­schaft­li­chen Tätig­kei­ten mit Russ­land und Bela­rus, vor al­lem in Be­zug auf ihr Wa­ren­port­fo­lio und die in­vol­vier­ten Ge­schäfts­part­ner, auf Ein­hal­tung der ak­tu­el­len Sank­tio­nen zu überprüfen.

Wei­tere In­for­ma­tio­nen zu den Sank­tio­nen im Rah­men der ak­tu­el­len Ukraine-Krise können Sie un­se­rem Ukraine-Ti­cker ent­neh­men.

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