Vom 8.6.2017 bis 10.6.2017 durften wir gemeinsam mit der DHPG zahlreiche Teilnehmer aus den Nexia-Partnergesellschaften zur Nexia International Tax Conference 2017 bei Ebner Stolz in Köln begrüßen. Als einen der verantwortlichen Partner bei Ebner Stolz in Köln baten wir Herrn Franz Meller, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater um ein Resümee.

Nexia zu Gast in Deutschland. Wie viele Teilnehmer konnten Sie in Köln begrüßen? Welches Land hat die meisten Teilnehmer geschickt und wo kam die kleinste ausländische Delegation her?
Wir konnten in Köln 138 Delegierte aus 31 Ländern begrüßen. Die größte Delegation stammte, und dies ist sicherlich dem Ausrichtungsort Köln geschuldet, aus Deutschland. Stark vertreten waren vor allem auch Großbritannien, USA, Schweiz und Frankreich. Die kleinsten ausländischen Delegationen mit je einem Teilnehmer stammten aus Finnland, Hongkong, Japan, Mexiko und Malta.

Wie erfolgt die Auswahl des Ausrichtungsorts? Ähnlich wie bei den Olympischen Spielen oder der Fußball WM?
Als Ausrichtungsort wird in der Regel immer eine Stadt ausgewählt, in der Nexia mit einer Mitgliedsfirma vertreten ist. Dabei wird Wert darauf gelegt, dass alle Kontinente im Wechsel Berücksichtigung finden. Schließlich ist auch eine gute Erreichbarkeit im Hinblick auf die oft weite Anreise der verschiedenen Teilnehmer ein wichtiges Kriterium. Insofern ist der Vergleich mit den Olympischen Spielen oder der Fußball WM durchaus zutreffend.
Wo hat zuvor die Nexia Tax Conference stattgefunden und wie hat sich der Zulauf verändert?
Die vorherige Tax Conference hat in Boston stattgefunden, 2018 wird Toronto Austragungsort sein. Insgesamt beobachten wir einen stetig steigenden Zulauf zu diesen Fachkonferenzen, die Teilnehmerzahl in Köln war die höchste, die bisher für eine International Tax Conference erzielt wurde. Dies zeigt uns, dass wir mit der Konzeption der Konferenzen die Bedürfnisse und Wünsche der Nexia Mitglieder treffen.

Was verspricht sich der Organisator der Nexia Tax Conference von dieser Veranstaltung?
Dem Organisator, das International Tax Committee, das aus neun Mitgliedern besteht, sind zwei Ziele für eine solche International Tax Conference besonders wichtig. Zum einen bietet sie eine ideale Gelegenheit für den Fachaustausch internationaler Steuerexperten auf höchstem Niveau. Internationale Steuerfragen bzw. Strukturierungen werden für unsere Mandanten immer bedeutender. Dazu ist es unerlässlich, selbst über steuerliche relevante Entwicklung im Ausland informiert zu sein und, damit komme ich zum zweiten wichtigen Punkt, die Steuerexperten unserer Nexia Mitglieder persönlich kennenzulernen und mit diesen diskutieren zu können. Gerade diesen persönlichen Austausch und das Kennen der Nexia Partner halte ich für besonders wichtig und für unsere Arbeit im internationalen Steuerrecht geradezu für unerlässlich. Die International Tax Conference, die im Übrigen ja durch weitere Meetings zu speziellen Themen regelmäßig ergänzt wird, bietet hierzu die ideale Plattform.

Neben der Abstimmung der organisatorischen Zusammenarbeit der EMEA Tax group geht es um steuerliche Brennpunkte über die Grenzen hinweg. Themen waren u. a.: Wie gehen die einzelnen Staaten mit transparenten Rechtsformen um? Wie lässt sich die grenzüberschreitende Besteuerung von Künstlern und Sportlern optimal gestalten? Welche Entwicklungen sind in den einzelnen Staaten im Steuerbereich zu verzeichnen? Und dabei insbesondere: Welche steuerlichen Folgen ergeben sich aus dem Brexit und der Trump-Regierung in den USA? Was waren Ihre persönlichen Highlights?
Angesichts der vielen Themenbereiche fällt es mir fast schwer, ein spezielles Highlight herauszugreifen. Besonders intensiv wurden die Diskussionen zur transparenten Rechtsform und der stark unterschiedlichen Behandlung in den verschiedenen Staaten geführt. Die Updates aus den einzelnen Mitgliedsstaaten sind hier für unsere tägliche Arbeit wertvolle Hilfestellung. Gut gefallen hat mir persönlich auch der Vortrag von Dr. Steffen Neumann, Leiter des Steuerreferats im Finanzministerium NRW, der zur aktuellen Entwicklung des Steuerrechts in Nordrhein-Westfalen und Deutschland vorgetragen hat. Hier konnten die Teilnehmer aus erster Hand erfahren, womit wir im Steuerrecht in Deutschland zukünftig zu rechnen haben. Bei allen Fachthemen sollte man aber auch nicht die verschiedenen Möglichkeiten vergessen, mit den Nexia Mitgliedern zu einem persönlichen Gespräch zusammenzukommen. So beispielsweise bei einem gemütlichen Abend in einem Kölner Brauhaus, bei dem wir unseren Gästen bei Kölschen Spezialitäten und natürlich dem einen oder anderen Glas Kölsch Kölner Kultur und Kölsche Lebensart nahebringen konnten.
In zahlreichen vertiefenden Meetings tauschten sich die Experten aus, z. B. im Bereich Immobilien, Verrechnungspreise, Mitarbeiterentsendung oder Umsatzsteuer. Wo liegt aus Sicht von Ebner Stolz der thematische Schwerpunkt der Zusammenarbeit?
Die wesentlichen Themen sind schon genannt, internationale Verrechnungspreise, Umsatzsteuer und internationaler Leistungsaustausch sowie Global Mobility Tax Services sind aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken, ergänzen würde ich noch den Bereich des International Tax Structuring, wenn es darum geht, internationale Unternehmensgruppen steueroptimal aufzustellen. Ebner Stolz ist in den relevanten Gremien regelmäßig prominent vertreten, vielfach findet auch ein reger Austausch mit internationalen Partnern außerhalb der Tax Konferenzen statt, beispielhaft sei hier der Bereich Umsatzsteuer genannt, in dem wir einen besonders intensiven Austausch pflegen bis hin zur Teilnahme von Nexia Umsatzsteuerspezialisten an unseren internen Ebner Stolz Umsatzsteuermeetings.
Welche Ergebnisse konnten im Rahmen der Konferenz erzielt werden? Worin liegt der konkrete Nutzen für den Mandanten?
Wichtig war für uns, zu den Schwerpunktthemen der Konferenz konkrete Darstellungen zu erhalten, wie diese Themen im Ausland behandelt werden, dies ist unerlässlich für unsere internationale Steuerberatung. Entscheidend ist dabei, dass aus den Gesprächen mit unseren Nexia Partnern auch konkrete Handlungsempfehlungen für Gestaltungen im Ausland resultieren, die wir an unsere Mandanten weitergeben können. So konnte ich bspw. persönlich einen aktuellen Gestaltungsfall zur Gründung einer Personengesellschaft in den USA mit unseren US-Partnern diskutieren und wertvolle Gestaltungshinweise gewinnen, die wir unmittelbar in unsere Modellgestaltung übernehmen werden. So ist sichergestellt, dass unsere Mandanten national wie international optimal und mit höchster Fachexpertise betreut werden.

Welches Resumée können Sie von der Nexia Tax Conference ziehen?
Ich kann nur sagen, dass wir auf eine sehr erfolgreiche Konferenz zurückblicken können. Teilnehmerzahl, Umfeld, persönliche Gespräche und der Fachaustausch haben unsere Erwartungen absolut erfüllt. Vor allem konnten wir vielfältige Informationen sammeln, die wir unmittelbar zum Nutzen unserer Mandanten einsetzen werden. Und nicht zuletzt hat es Riesenspaß gemacht, Gastgeber für unsere Kollegen von Nexia zu sein.