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Rechtsberatung

Keine Markeneintragung von zwei Parallelstreifen auf Schuhen

EuG 1.3.2018, T-85/16 u.a.

adi­das kann sich der Ein­tra­gung von zwei Par­al­lel­strei­fen auf Schu­hen als Uni­ons­marke wi­der­set­zen. Es be­steht die Ge­fahr, dass die im vor­lie­gen­den Fall an­ge­mel­de­ten Mar­ken die in der Dar­stel­lung von drei Par­al­lel­strei­fen auf einem Schuh be­ste­hende ältere Marke von adi­das in un­lau­te­rer Weise aus­nut­zen.

Der Sach­ver­halt:
In den Jah­ren 2009 und 2011 be­an­tragte das kla­gende bel­gi­sche Un­ter­neh­men Shoe Bran­ding Eu­rope beim Amt noch Har­mo­ni­sie­rungs­amt für den Bin­nen­markt (HABM) - heute Amt der Eu­ropäischen Union für geis­ti­ges Ei­gen­tum (EU­IPO) - die Ein­tra­gung von zwei Uni­ons­mar­ken, eine da­von für Schuh­wa­ren, die an­dere für Si­cher­heits- und Schutz­schuhe. Es han­delt sich da­bei um zwei farb­lich ab­ge­setzte dünne par­al­lel dia­go­nal von hin­ten oben nach vorne un­ten ver­lau­fende Strei­fen an der Seite ei­nes Schuhs.

Das deut­sche Un­ter­neh­men adi­das wi­der­sprach der Ein­tra­gung. Es be­rief sich u.a. auf seine be­kannte Marke mit drei par­al­lel dia­go­nal von vorne oben nach hin­ten un­ten ver­lau­fen­den Strei­fen an der Seite ei­nes Schuhs. Das EU­IPO gab den Wi­der­sprüchen von adi­das mit Ent­schei­dun­gen von 2015 und 2016 statt und lehnte die Ein­tra­gung der bei­den von Shoe Bran­ding Eu­rope an­ge­mel­de­ten Mar­ken ab.

Das EuG wies die hier­ge­gen ge­rich­tete Kla­gen ab. Ge­gen die Ent­schei­dung kann in­ner­halb von zwei Mo­na­ten nach Zu­stel­lung ein auf Rechts­fra­gen be­schränk­tes Rechts­mit­tel beim EuGH ein­ge­legt wer­den.

Die Gründe:
Die Be­ur­tei­lung des EU­IPO ist feh­ler­frei.

Das EU­IPO ist zu Recht da­von aus­ge­gan­gen, dass - in An­be­tracht ei­ner ge­wis­sen Ähn­lich­keit der sich ge­genüber­ste­hen­den Mar­ken, der Iden­tität bzw. Ähn­lich­keit der von ih­nen be­zeich­ne­ten Wa­ren und der ho­hen Wert­schätzung der älte­ren Marke von adi­das - die Ge­fahr be­steht, dass die maßgeb­li­chen Ver­kehrs­kreise die Mar­ken mit­ein­an­der in Ver­bin­dung brin­gen. Ebenso hat es zur Recht an­ge­nom­men, dass die Ge­fahr be­steht, dass durch die Be­nut­zung der an­ge­mel­de­ten Mar­ken - für die kein recht­fer­ti­gen­der Grund be­steht - die Wert­schätzung der Marke von adi­das in un­lau­te­rer Weise aus­ge­nutzt wird.

Über die von der Kläge­rin im Jahr 2009 für Schuh­wa­ren an­ge­mel­dete Marke ent­schei­det das EuG be­reits zum zwei­ten Mal. Mit Ur­teil vom 21.5.2015 hat es nämlich eine frühere Ent­schei­dung auf­ge­ho­ben, in der das EU­IPO die Ähn­lich­keit der sich ge­genüber­ste­hen­den Mar­ken zu Un­recht ver­neint hatte. Die­ses Ur­teil des EuG ist vom EuGH mit Be­schluss vom 17.2.2016 bestätigt wor­den.

Link­hin­weis:

Für die auf den Web­sei­ten des EuGH veröff­ent­lichte Pres­se­mit­tei­lung kli­cken Sie bitte hier.

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