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Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung

„Ich bin angekommen“

Dr. Lena Borg­wardt kam nach der wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­chen Pro­mo­tion zu Eb­ner Stolz. Wirt­schaftsprüfung ist ihr Ding. Meist be­wegt sich die 32-Jährige be­ruf­lich im Raum Ham­burg, doch ein­mal im Jahr zieht es sie nach New York.

Interview Dr. Lena Borgwardt

Was war Dein Traum­be­ruf in der Kind­heit?
Ich wollte als Kind Rechts­anwältin wer­den. Nach dem Abi habe mich für In­ter­na­tio­na­les Wirt­schafts­recht ent­schie­den. Das hatte eine ju­ris­ti­sche Kom­po­nente, aber auch BWL. Während des Stu­di­ums ging ich dann schon stärker in Rich­tung Steu­ern und Wirt­schaftsprüfung. Im An­schluss habe ich aus In­ter­esse am Thema pro­mo­viert: „Ana­lyse der In­halte und Dar­stel­lungs­for­men in Ge­schäfts­be­rich­ten – Eine Aus­wer­tung un­ter be­son­de­rer Berück­sich­ti­gung von Fi­nanz­ana­lys­ten“. Die Uni sah ich aber nicht als lang­fris­ti­ges Kar­riere­ziel, so dass ich mich in ver­schie­dene Rich­tun­gen be­wor­ben habe, auch in der Wirt­schaftsprüfung.

Was hat den Aus­schlag für Eb­ner Stolz ge­ge­ben?
Ich wollte gerne mit dem Mit­tel­stand ar­bei­ten, weil ich während mei­ner Prak­tika ge­merkt habe, dass mir das liegt. Man be­kommt Ein­bli­cke in viele ver­schie­dene Un­ter­neh­men und un­ter­schied­li­che Bran­chen. Und dann war es ein­fach so, dass mich die In­ter­view­part­ner persönlich am meis­ten über­zeugt ha­ben. Ich hatte ein­fach das Gefühl, dass ich da nicht nur eine Ar­beits­kraft sein würde, son­dern ech­tes In­ter­esse an mei­ner Per­son be­stand und ich mich auch im Un­ter­neh­men ein­brin­gen kann. Am Ende ent­schied also mein Bauch­gefühl.

Und hat sich das Bauch­gefühl bestätigt?
Auf je­den Fall. Die Lern­kurve war ein­fach ex­trem steil. Selbst im ers­ten Jahr habe ich mich schon ver­bes­sert, die rich­ti­gen Fra­gen ge­stellt und mehr Ver­ant­wor­tung über­nom­men. Re­la­tiv schnell weist einem der Prüfungs­lei­ter er­ste ei­gene Prüfungs­ge­biete zu, in de­nen man weit­ge­hend selbstständig ar­bei­tet und sich da­durch im Job ent­wi­ckelt. Nach ei­ner ge­wis­sen Zeit habe ich jüngere Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen mit an­ge­lei­tet und war für im­mer größere Prüfge­biete ver­ant­wort­lich. Ab der nächs­ten Sai­son werde ich zum ers­ten Mal als Prüfungs­lei­ter Haupt­an­sprech­part­ner für den Man­dan­ten sein.

Gibt es wei­tere Ziele?
Da ich zu Be­ginn die­sen Jah­res den Steu­er­be­ra­ter be­stan­den habe, geht es im Som­mer erst ein­mal in den Ur­laub. So ein Be­rufs­ex­amen ist schon an­stren­gend, den Som­mer 2018 habe ich in die Vor­be­rei­tung des Ex­amens in­ves­tiert. Bei den Be­rufs­zie­len werde ich nicht hek­ti­sch. Ich bin grundsätz­lich sehr glück­lich in mei­nem Be­ruf, habe das Gefühl, an­ge­kom­men zu sein und freue mich auf künf­tige Auf­ga­ben: In der Prüfung habe ich ja eine ge­wisse Ge­las­sen­heit im Um­gang mit Be­las­tungs­pha­sen ge­lernt.

Die berühmte „Busy Se­ason“?
Ge­nau. Von Ja­nuar bis April geht es bei uns zur Sa­che. Die „Busy Se­ason“ ist ein re­la­tiv lan­ger Zeit­raum. Es ver­langt nie­mand von dir, dass du dein Le­ben in die­ser Zeit kom­plett auf Eis legst, aber ei­nige Über­stun­den kom­men schon zu­sam­men. Da wir auf der Prüfung im­mer ein Team sind, muss man sich ab­spre­chen, falls ein pri­va­ter Ter­min an­steht. Aber ar­beits­in­ten­siv ist es ein­fach. Ich habe aber fest­ge­stellt, dass man da mit den Jah­ren hin­einwächst und auf seine Art lernt, mit dem Stress um­zu­ge­hen. Ins­be­son­dere die Wo­chen­en­den wer­den zur Er­ho­lung ge­nutzt.

Lebst Du oft aus dem Kof­fer?
Das hält sich in Gren­zen. Grundsätz­lich ar­beite ich stark re­gio­nal und habe we­nig Ho­tel­man­date. Das hat natürlich einen rie­si­gen Vor­teil, zu wis­sen, dass ich nach den meis­ten Ar­beits­ta­gen abends wie­der zu Hause bin. Wir be­treuen vom Stand­ort Ham­burg aus aber auch ein Man­dat in New York City. Es han­delt sich hier­bei um ein deut­sches Un­ter­neh­men im On­line-Kunst­han­del, de­ren ope­ra­tive Ge­sell­schaft in Man­hat­tan sitzt. Wir sind dort Ende Ja­nuar, An­fang Fe­bruar im­mer für zwei Wo­chen mit einem sehr sym­pa­thi­schen Team von Kol­le­gen vor Ort im Ein­satz.

Dein persönli­ches High­light in New York?
Das ist natürlich im­mer et­was Be­son­de­res, ge­rade weil zu der Zeit re­gelmäßig das Su­per­bowl-Wo­chen­ende da­zwi­schen liegt. Mit den Kol­le­gen ge­hen wir dann in eine Kneipe, um uns das große Fi­nale im Ame­ri­can Foot­ball an­zu­schauen. Das ist wirk­lich ein tol­les Er­leb­nis, weil es in Deutsch­land nichts Ver­gleich­ba­res gibt.

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