
Wie haben Sie zu Ihrem Fachgebiet Insolvenzrecht und zu Ebner Stolz gefunden?
Ich habe ein Praktikum in einer auf Insolvenzrecht spezialisierten Kanzlei absolviert und dort Einblicke in kleinere Verfahren erhalten: Von der Unternehmensveräußerung bis hin zur Massenentlassung. Ich fand das Rechtsgebiet und die Tätigkeiten faszinierend und hat es mich direkt gebannt.
Nach dem Studium habe ich in einer Insolvenzrechtskanzlei gearbeitet und berufsbegleitend einen Master absolviert.Eine Kollegin hatte mir eine Stellenausschreibung von Ebner Stolz geschickt und ich hatte erst Bedenken, mich hier zu bewerben, weil ich mir dachte: „Ach, so eine große Kanzlei, da wirst du verschluckt.“ Aber die Bedenken haben sich ziemlich schnell in Luft aufgelöst. Das Gespräch mit meinen Vorgesetzten hat mir ein sehr gutes Gefühl gegeben!
Wie war Ihr Einstieg bei uns?
Der Einstieg war spannend. Hier habe ich vom ersten Tag an schon bei den ganz großen Verfahren mitgearbeitet. Das hat mich sofort gepackt. Außerdem arbeite ich in einem familiären, netten und kollegialen Team, das einen immer unterstützt. Es wird sich immer Zeit genommen – aber auch auf Eigenverantwortung Wert gelegt. Hands on. Ärmel hochkrempeln.
Wie sieht Ihre Arbeit im Insolvenzrecht genau aus?
Im Grunde berate ich das Unternehmen im operativen Geschäftsalltag. Die Hauptarbeit sieht - vereinfacht dargestellt - so aus: Wir begleiten Unternehmen vor, während und nach Insolvenzverfahren in der Eigenverwaltung. Die Eigenverwaltung bedeutet, dass die Geschäftsführung weiterhin am „Steuer“ bleibt und wir als „Lotsen“ bei der Steuerung des Verfahrens dirigieren. Die insolvenzrechtlichen Besonderheiten werfen die bisherigen Arbeitsabläufe des Mandanten über den Haufen. Meine Hauptaufgabe liegt darin, neue insolvenzgeeignete Prozesse einzuführen und zu überwachen. Nach der Stellung des Insolvenzantrages folgt i.d.R. ein dreimonatiges vorläufiges Verfahren. Anschließend folgt das Hauptverfahren, welches wiederum mehrere Monate dauern kann. Und auch nach dem Verfahren fallen immer noch Themen an, die mit der Insolvenz zu tun haben. Wir betreuen die Mandanten daher über einen sehr langen Zeitraum.
Wie kann ich mir Ihren Arbeitsalltag vorstellen?
Einen typischen Tagesablauf gibt es nicht. Nachdem wir einen Insolvenzantrag gestellt haben, sind wir anfangs fast täglich beim Mandanten, da oft eine große Unsicherheit herrscht. So beantworte ich zahlreiche Fragen von den Mandanten, den Mitarbeitenden, Kunden oder Lieferanten. Nach einer Weile bin ich dann wieder öfter im Büro oder im Home Office.
Und das macht es auch aus: in meinem Job habe ich eine unglaubliche Vielfalt, sehe und erlebe sehr viel. Ich sitze nicht nur im Büro, sondern bin vor Ort und kann dem Mandanten unter die Arme greifen.