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Auslandsengagements

Homeoffice: Corona-Sonderregelungen für Grenzgänger laufen aus

Um zu ver­mei­den, dass Corona-be­dingte Ho­me­of­fice-Tätig­kei­ten von Grenzgängern Aus­wir­kun­gen auf die bis­he­rige Zu­wei­sung des Rechts zur Be­steue­rung des Ar­beits­lohns ha­ben, wur­den mit Bel­gien, Frank­reich, Lu­xem­burg, Nie­der­lande, Öster­reich, Po­len und der Schweiz spe­zi­elle Ver­ein­ba­run­gen ge­trof­fen. Diese wer­den nun gekündigt bzw. be­en­det.

Kon­kret lau­fen die Verständi­gungs­ver­ein­ba­run­gen mit Wir­kung zum 30.06.2022 aus bzw. wur­den zum 30.06.2022 gekündigt:

© unsplash
  • Bel­gien (BMF-Schrei­ben vom 25.03.2022, Az. IV B 3 - S 1301-BEL/20/10002 :001)
  • Frank­reich (BMF-Schrei­ben vom 05.04.2022, Az. IV B 3 - S 1301-FRAU/19/10018 :007)
  • Lu­xem­burg (BMF-Schrei­ben vom 25.03.2022, Az. IV B 3 - S 1301-LUX/19/10007 :004)
  • Nie­der­lande (BMF-Schrei­ben vom 04.04.2022, Az. IV B 3 - S 1301-NDL/20/10004 :001)
  • Öster­reich (BMF-Schrei­ben vom 04.04.2022, Az. IV B 3 - S 1301-AUT/19/10006 :005)
  • Po­len (BMF-Schrei­ben vom 22.04.2022, Az. IV B 3 - S 1301/POL/19/10006 :002)
  • Schweiz (BMF-Schrei­ben vom 13.04.2022, Az. IV B 2 - S 1301-CHE/21/10018 :009)

Hin­weis: Al­ler­dings ist be­reits bis­lang frag­lich, ob die Son­der­re­ge­lun­gen zu­letzt noch zur An­wen­dung ka­men, da die Tätig­keit im Ho­me­of­fice nicht mehr Corona-be­ding­ten Ein­schränkun­gen, wie etwa ei­ner ge­setz­lich an­ge­ord­ne­ten Ho­me­of­fice-Pflicht, ge­schul­det war. Dem Wort­laut nach dürfte eine An­wen­dung der Son­der­re­ge­lun­gen nicht möglich sein, wenn die Ho­me­of­fice-Tätig­keit auf Grund ei­ner be­trieb­li­chen oder ar­beits­ver­trag­li­chen Re­ge­lung er­folgte.

So­fern die Son­der­re­ge­lun­gen ab dem 01.07.2022 nicht mehr grei­fen, fin­den auch die sog. Tätig­keits­fik­tio­nen, die die pan­de­mie­be­ding­ten Kon­sul­ta­ti­ons­ver­ein­ba­run­gen eröff­net ha­ben, keine An­wen­dung mehr. Dar­aus folgt, dass für sämt­li­che Ar­beit­neh­mer, die wei­ter­hin im Ho­me­of­fice tätig sind, die re­gulären ab­kom­mens­recht­li­chen Re­ge­lun­gen hin­sicht­lich der Zu­wei­sung des Be­steue­rungs­rechts zur An­wen­dung kom­men. In der Pra­xis sollte da­her stets geprüft wer­den, ob sich aus Ho­me­of­fice-Tätig­kei­ten und -ver­ein­ba­run­gen Kon­se­quen­zen für die Be­steue­rung und die in­di­vi­du­elle Steu­er­last der Ar­beit­neh­mer er­ge­ben.

So­zi­al­ver­si­che­rungs­recht­lich wur­den zur Ver­mei­dung der Verände­rung des So­zi­al­ver­si­che­rungs­rechts und da­mit ein­her­ge­hende et­waige ne­ga­tive Fol­gen eben­falls Re­ge­lun­gen ge­trof­fen. An­ders je­doch als bei den steu­er­lich re­le­van­ten Kon­sul­ta­ti­ons­ver­ein­ba­run­gen sol­len die so­zi­al­ver­si­che­rungs­recht­li­chen Re­ge­lun­gen zum jet­zi­gen Zeit­punkt zunächst fort­be­ste­hen. Folg­lich soll eine Be­schäfti­gung im Ho­me­of­fice, die mit der Corona-Pan­de­mie im Zu­sam­men­hang steht, auch wei­ter­hin nicht zu einem Wech­sel der Ver­si­che­rungs­zu­gehörig­keit führen.

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