Victoria Dehe (24 Jahre) ist seit Ende März zum zweiten Mal Praktikantin in der Wirtschaftsprüfung. Simon Knupfer (24 Jahre) ist seit Anfang Februar 2020 Praktikant in der Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung bei Ebner Stolz. Seit März 2020 absolviert Clara Seggewisse (23 Jahre) ein Praktikum im Bereich Corporate Finance, um vor ihrem Masterstudium praktische Erfahrungen zu sammeln. In einem gemeinsamen Gespräch berichten die Stuttgarter Praktikanten von ihren ersten Tagen und wie das Coronavirus ihre Arbeit bei Ebner Stolz beeinflusst.

Herr Knupfer, Sie haben schon vor der „Coronazeit“ bei uns begonnen. Wie sah Ihr erster Arbeitstag aus?
An meinem ersten Arbeitstag habe ich mich mit einer ziemlich großen Gruppe neuer Praktikantinnen und Praktikanten in einen Konferenzraum gesetzt und dort eine erste Einführung erhalten. Im Anschluss gab es ein gemeinsames Essen mit den Personalverantwortlichen. Bevor es dann mit der Arbeit losging, wurde ich noch durch das Stuttgarter Büro geführt. Was ich als sehr positiv empfunden habe: Praktikantinnen und Praktikanten waren von Anfang an ernstgenommene Ansprechpartner für Recherchearbeiten oder die Vorbereitung von Präsentationen. Nach und nach kam dann die Zuteilung zu einzelnen Prüfungs- und Steuermandaten. Ich habe mich sofort integriert gefühlt und hatte einen super Start.
Frau Dehe, Sie haben Ihr Praktikum zu Beginn des Corona-Lockdowns angetreten. Wie lief das bei Ihnen ab?
Bei mir war das eine relativ kurzfristige Angelegenheit. Eigentlich war mein Praktikum bei Ebner Stolz in Shanghai geplant, weil ich die letzten zweieinhalb Jahre in Peking studiert habe. Das wurde mir über die Partnerin meines Teams vermittelt. Leider ist mir Covid-19 dazwischengekommen. Ich war dann ganz froh, dass das Praktikum kurzfristig quasi von Shanghai nach Stuttgart umdisponiert wurde. Das lief zum Glück sehr unbürokratisch.
An meinem ersten Arbeitstag habe ich meinen Firmen-Laptop abgeholt und ihn von meinem Studentenwohnheim aus eingerichtet. Meine direkte Vorgesetzte hat mir dann per Skype die Projekte der letzten Wochen gezeigt und mir die Berichte digital zukommen lassen. Dort habe ich mich erstmal durchgeklickt und mich auf den aktuellen Stand gebracht.
Wie haben Sie die Auswirkungen der Pandemie-Krise im Unternehmen wahrgenommen?
Clara Seggewisse: Ich fand die Entwicklungen ganz spannend. Wir haben im Intranet regelmäßig Corona-Updates bekommen und wurden also gut über die aktuellen Vorkommnisse informiert. Gerade mein Team hat nicht so viele Treffen mit Mandantinnen und Mandaten. Von daher war es gut, dass wir so viel Vorlauf hatten, um uns technisch auf die Arbeit zuhause vorzubereiten.
Simon Knupfer: Bei uns war der Übergang in das Home-Office genauso reibungslos. Durch die Arbeit beim Mandanten waren wir alle eigentlich gut mit Geräten ausgestattet. Wenn wir dennoch zusätzlich etwas gebraucht haben, haben wir uns gegenseitig im Team ausgeholfen. Ich habe zuhause beispielsweise keinen zusätzlichen Bildschirm und habe dann von einem Kollegen die Rückmeldung erhalten: „Ich hätte da noch einen auf Reserve im Büro. Den kannst du dir ausleihen.“
Wie läuft die digitale Zusammenarbeit im Team?
Victoria Dehe: Ich habe mein aktuelles Team wegen Corona noch nie live gesehen. Aber ich war 2017 beim gleichen Team schon mal im Praktikum. Das heißt, einige kenne ich noch. Allgemein läuft die digitale Zusammenarbeit über Skype. Also eher audiomäßig, denn ich glaube, die meisten wollen jetzt nicht unbedingt mit Kamera telefonieren. A, weil es das Breitband nicht so zulässt. Und B, weil – ich sage mal – die Frisöre sind ja doch schon ein bisschen länger zu...
Über den Skype-Chat kann man immer eine Nachfrage losschicken oder auch direkt anrufen. Wir haben regelmäßig Skype-Teammeetings und haben uns auch jetzt als Praktikantinnen und Praktikanten im Team immer donnerstagsnachmittags via Skype verabredet.
Clara Seggewisse: Mit der anderen Praktikantin in meinem Team tausche ich mich auch regelmäßig aus. Es ist einfach gut zu wissen, wie es bei ihr läuft, was sie macht, womit sie klarkommt und womit sie nicht klarkommt. Wir sitzen auch oft an denselben Projekten. Also, ich bin gut vernetzt in meinem kleinen Kreis an Kontaktpersonen.
Frau Dehe, was ist die größte Herausforderung bei der Arbeit von Zuhause?
Es sind eher viele kleine Dinge als eine große Herausforderung. Zum Beispiel funktioniert das Internet bei mir teilweise nicht so gut und dementsprechend dauert alles etwas länger. Außerdem ist nach meinen Erfahrungen der vergangenen Wochen die räumliche Trennung zu den Kolleginnen und Kollegen ein Nachteil bei der Arbeit im Home-Office. Ich muss dazusagen, ich habe in China in einer Vierer-WG mit vielen Menschen um mich herum gelebt und das fehlt mir jetzt ein wenig. Eine weitere Herausforderung ist auch, konzentriert zu bleiben. Aber ich habe jetzt herausgefunden, wie super die Arbeit mit Videospielmusik im Hintergrund läuft. Die Musik ist dafür entwickelt, konzentriert bei der Sache zu bleiben. Ich selbst spiele zwar keine Videospiele, aber die Musik funktioniert genial!
Wie nehmen Sie allgemein den Austausch im Unternehmen mit den Praktikantinnen und Praktikanten wahr?
Clara Seggewisse: Wir Praktikanten wurden von dem Personalleiter und einem verantwortlichen Partner zu einem Skype-Austausch eingeladen, in dem wir von unseren Eindrücken berichten konnten. Ich fand es war sehr schön, weil Praktikanten aus verschiedenen Abteilungen vertreten waren und wir daher viele kurze Impressionen aus allen Ecken des Unternehmens erhalten haben.
Seit Corona herrscht auch reger Paketverkehr bei mir Zuhause. Neben Osterschokolade kam gestern ein Paket mit Masken an, wodurch ich mich jetzt echt gut gerüstet fühle. Da merkt man wirklich, dass sich Ebner Stolz um seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgt und alle gut aufgehoben sind.
Victoria Dehe: Ja, ich kann dem Eindruck nur zustimmen. Man hatte das Gefühl, dass die Praktikanten einen wichtigen Stellenwert im Unternehmen haben. Mir wurde auch die Angst genommen, da uns quasi zugesichert wurde, dass unsere Stellen sicher sind. Das fand ich cool!
Unser Feedback wurde auch aufgegriffen und im Nachhinein umgesetzt. Es ist schön zu wissen, dass ich als Praktikantin zur Verbesserung der Umstände beitragen kann.