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Steuerberatung

Gewerbesteuerliche Hinzurechnung von Finanzierungsanteilen nicht verfassungswidrig

Durch die Hin­zu­rech­nung ei­nes fik­ti­ven Fi­nan­zie­rungs­an­teils in Miet- und Pacht­zin­sen so­wie Li­zenz­gebühren wer­den zahl­rei­che Un­ter­neh­men zusätz­lich mit Ge­wer­be­steuer be­las­tet. Dies ist aus ver­fas­sungs­recht­li­cher Sicht je­doch nicht zu be­an­stan­den, so der BFH.

Der BFH sieht in der ge­wer­be­steu­er­li­chen Hin­zu­rech­nung von Miet- und Pacht­zin­sen für be­weg­li­che und un­be­weg­li­che Wirt­schaftsgüter des An­la­ge­vermögens und von Auf­wen­dun­gen für die zeit­lich be­fris­tete Über­las­sung von Rech­ten nach § 8 Nr. 1 Buchst. d, e und f GewStG kei­nen Ver­stoß ge­gen die ver­fas­sungs­recht­li­chen Vor­ga­ben, na­ment­lich ge­gen den Gleich­heits­satz (Ur­teil vom 14.6.2018, Az. III R 35/15). Die Fik­tion ei­nes Fi­nan­zie­rungs­an­teils müsse nicht an einem ty­pi­schen, rea­litätsge­rech­ten Zins­ni­veau aus­ge­rich­tet sein. Auch sei der Ge­setz­ge­ber nicht ge­hal­ten, die un­ter­schied­li­chen Fi­nan­zie­rungs­an­teile der Ver­mie­tung und Ver­pach­tung von be­weg­li­chen und un­be­weg­li­chen Wirt­schaftsgütern so­wie bei Rechteüber­las­sun­gen so aus­zu­ge­stal­ten und auf­ein­an­der ab­zu­stim­men, dass bei ei­ner Ge­genüber­stel­lung der ein­zel­nen Hin­zu­rech­nungs­tat­bestände von rea­litätsge­rech­ten Zin­san­tei­len ge­spro­chen wer­den könne.

Hinweis

Der BFH schließt aus dem Be­schluss des BVerfG vom 15.2.2016 (Az. 1 BvL 8/12, BStBl. II 2016, S. 557), mit dem die Vor­lage der ge­wer­be­steu­er­li­chen Hin­zu­rech­nung nach § 8 Nr. 1 Buchst. a, d und e GewStG zur Nor­men­kon­trolle we­gen nicht hin­rei­chen­der Begründung als un­zulässig ver­wor­fen wurde, dass auch die Ver­fas­sungs­rich­ter keine Be­den­ken ge­genüber der je­weils durch den Ge­setz­ge­ber gewähl­ten Höhe der Hin­zu­rech­nun­gen ha­ben.

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