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FG Köln zur steuerlichen Absetzbarkeit der Kosten für Maßnahmen zur Abschirmung von Elektrosmog

Urteil des FG Köln vom 08.03.2012 - 10 K 290/11

Die Kos­ten für die Ab­schir­mung ei­ner Ei­gen­tums­woh­nung vor Hoch­fre­quen­zim­mis­sio­nen können als außer­gewöhn­li­che Be­las­tun­gen bei der Ein­kom­men­steuer ab­ge­zo­gen wer­den. Dies ent­schied der 10. Se­nat des Fi­nanz­ge­richts Köln mit Ur­teil vom 08.03.2012.

Die Kläge­rin machte bei ih­rer Steu­er­erklärung Auf­wen­dun­gen in Höhe von 17.075 Euro für die An­brin­gung ei­ner Hoch­fre­quenz­ab­schir­mung zum Schutz ih­rer Ei­gen­tums­woh­nung vor Ra­dio-, Fern­seh- und Mo­bil­funk­wel­len gel­tend. Das Fi­nanz­amt lehnte die Berück­sich­ti­gung die­ser Kos­ten als außer­gewöhn­li­che Be­las­tun­gen ab, da kein amtsärzt­li­ches Gut­ach­ten über die Not­wen­dig­keit der Maßnahme vor­ge­legt wor­den sei und es sich al­len­falls um eine vor­beu­gende Maßnahme han­dele.

Dies sah der 10. Se­nat des Fi­nanz­ge­richts Köln an­ders und ließ den Ab­zug als Krank­heits­kos­ten zu. Zwangsläufig und da­mit steu­er­lich ab­setz­bar seien nämlich nicht nur me­di­zi­ni­sch un­be­dingt not­wen­dige Auf­wen­dun­gen im Sinne ei­ner Min­dest­ver­sor­gung. Viel­mehr fie­len hier­un­ter die Kos­ten al­ler dia­gnos­ti­schen oder the­ra­peu­ti­schen Ver­fah­ren, de­ren An­wen­dung im Er­kran­kungs­fall hin­rei­chend ge­recht­fer­tigt sei. Zum Nach­weis der Zwangsläufig­keit der Baumaßnahme reich­ten dem Ge­richt ein ärzt­li­ches Pri­vat­gut­ach­ten über die aus­geprägte Elek­tro­sen­si­bi­lität der Kläge­rin und das Gut­ach­ten ei­nes In­ge­nieurs für Bau­bio­lo­gie über “stark auffällige“ Hoch­fre­quen­zim­mis­sio­nen im Roh­bau der Ei­gen­tums­woh­nung aus.

Der Se­nat hat die Re­vi­sion zum Bun­des­fi­nanz­hof ge­gen sein Ur­teil nicht zu­ge­las­sen.

Quelle:Pres­se­mit­tei­lung des FG Köln vom 02.04.2012

Das Ur­teil des FG Köln im Voll­text fin­den Sie hier.

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