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Steuerberatung

Bruchteilsgemeinschaft kein Unternehmer im umsatzsteuerlichen Sinne

Nicht die Bruch­teils­ge­mein­schaft, son­dern viel­mehr de­ren Ge­mein­schaf­ter sind als Un­ter­neh­mer im um­satz­steu­er­li­chen Sinne an­zu­se­hen. Zu die­sem Er­geb­nis kommt der BFH und ändert seine bis­lang ver­tre­tene Rechts­auf­fas­sung.

Laut Ur­teil des BFH vom 22.11.2018 (Az. V R 65/17) kann eine Bruch­teils­ge­mein­schaft nicht Un­ter­neh­mer im um­satz­steu­er­li­chen Sinne sein. Der BFH weicht da­mit von sei­ner bis­he­ri­gen Recht­spre­chung ab (z. B. Ur­teil vom 25.3.1993, Az. V R 42/89).

Wer Un­ter­neh­mer nach den all­ge­mei­nen Grundsätzen sei, be­stimme sich da­nach, wer die ent­gelt­li­che Leis­tung er­bringt. Die Per­son des Leis­ten­den richte sich nach ständi­ger BFH-Recht­spre­chung nach dem der Leis­tung zu­grunde lie­gen­den Rechts­verhält­nis und so­mit re­gelmäßig nach dem Zi­vil­recht. Zi­vil­recht­lich könne die Bruch­teils­ge­mein­schaft man­gels Rechtsfähig­keit keine Ver­pflich­tun­gen ein­ge­hen und so­mit um­satz­steu­er­recht­lich keine Leis­tun­gen er­brin­gen. Viel­mehr seien die Leis­tun­gen den ein­zel­nen Ge­mein­schaf­tern an­tei­lig zu­zu­ord­nen, die so­mit als Un­ter­neh­mer zu be­han­deln seien.

Hinweis

Die Ent­schei­dung des BFH er­ging zu ei­ner Er­fin­der­ge­mein­schaft, die man­gels be­son­de­rer Ver­ein­ba­rung zwi­schen den Be­tei­lig­ten eine Bruch­teils­ge­mein­schaft nach §§ 741 ff. BGB begründet. Die geänderte Rechts­auf­fas­sung ist darüber hin­aus aber z. B. auch für im Im­mo­bi­li­en­be­reich oft an­zu­tref­fende Grundstücks­ge­mein­schaf­ten von Be­deu­tung.

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