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BFH: Keine Passivierung bei sog. qualifiziertem Rangrücktritt - Bilanzierung von Verbindlichkeiten - Gesellschafterdarlehen als Eigenkapital

Urteil des BFH vom 30.11.2011 - I R 100/10

Nach § 247 Abs. 1 des Han­dels­ge­setz­buchs (HGB) sind han­dels­recht­lich so­wie gemäß § 5 Abs. 1 EStG auch steu­er­recht­lich Ver­bind­lich­kei­ten zu pas­si­vie­ren. Glei­ches gilt gemäß § 249 Abs. 1 HGB für die Bi­lan­zie­rung von Rück­stel­lun­gen für un­ge­wisse Ver­bind­lich­kei­ten (ständige Recht­spre­chung, vgl. z.B. Ur­teil des Bun­des­fi­nanz­hofs --BFH-- vom 12. De­zem­ber 1991 IV R 28/91, BFHE 167, 334, BStBl II 1992, 600). Eine Ver­bind­lich­keit ist zu bi­lan­zie­ren, wenn der Un­ter­neh­mer zu ei­ner dem In­halt und der Höhe nach be­stimm­ten Leis­tung an einen Drit­ten ver­pflich­tet ist, die vom Gläubi­ger er­zwun­gen wer­den kann und eine wirt­schaft­li­che Be­las­tung dar­stellt.

Vor die­sem Hin­ter­grund hatte der er­ste Se­nat des Bun­des­fi­nanz­ho­fes (BFH) die Frage zu ent­schei­den, ob auch dann eine sol­che wirt­schaft­li­che Be­las­tung ge­ge­ben ist, wenn die be­tref­fende Ver­bind­lich­keit nur aus künf­ti­gen Ge­win­nen oder einem et­wai­gen Li­qui­da­ti­onsüber­schuss erfüllt zu wer­den braucht. Das hat der BFH im ent­schie­de­nen Fall ver­neint.

Dem Ur­teil ist fol­gen­der Leit­satz zu ent­neh­men:

Eine Ver­bind­lich­keit, die nur aus künf­ti­gen Ge­win­nen oder einem et­wai­gen Li­qui­da­ti­onsüber­schuss erfüllt zu wer­den braucht, kann man­gels ge­genwärti­ger wirt­schaft­li­cher Be­las­tung nicht aus­ge­wie­sen wer­den.

Das Ur­teil des BFH im Voll­text fin­den Sie hier.

 

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