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Steuerberatung

Bald Antidumpingzölle auf E-Bikes aus China?

Im­por­tierte E-Bikes aus China sind seit dem 4.5.2018 von den mit­glied­staat­li­chen Zoll­behörden zu er­fas­sen (Re­gis­trie­rung). Be­trof­fen sind Fahrräder mit Trethilfe mit Elek­tro­hilfs­mo­tor, des KN-Codes 8711 6010 und des KN-Codes 8711 6090 (TA­RIC-Code 8711 6090 10), die der­zeit mit einem Dritt­land­zoll­satz in Höhe von 6% ver­zollt wer­den.

Im­por­tierte E-Bikes mit Ur­sprung in der Volks­re­pu­blik China sind seit dem 4.5.2018 von den mit­glied­staat­li­chen Zoll­behörden zu er­fas­sen (Re­gis­trie­rung). Be­trof­fen sind Fahrräder mit Trethilfe mit Elek­tro­hilfs­mo­tor, des KN-Codes 8711 6010 und des KN-Codes 8711 6090 (TA­RIC-Code 8711 6090 10), die der­zeit mit einem Dritt­land­zoll­satz in Höhe von 6% ver­zollt wer­den.

Die Eu­ropäische Kom­mis­sion hat die Zoll­behörden mit­tels der DVO (EU) 2018/671 vom 2.5.2018 an­ge­wie­sen, die mit Ur­sprung in China in die EU ein­geführ­ten Elek­tro­fahrräder zoll­amt­lich zu er­fas­sen. Hin­ter­grund ist ein Be­schwer­de­an­trag des Eu­ropäischen Fahr­rad­her­stel­ler­ver­ban­des (EMBA). Der Ver­band hatte im Herbst 2017 Un­ter­su­chungs­anträge bei der Kom­mis­sion hin­sicht­lich E-Bike Im­por­ten aus China ge­stellt und ge­for­dert, die „un­fai­ren Han­dels­prak­ti­ken“ zu sank­tio­nie­ren. Den Anträgen wurde statt­ge­ge­ben.

Die Kom­mis­sion sieht es nach den Un­ter­su­chun­gen als er­wie­sen an, dass die Ausführer Dum­ping prak­ti­zie­ren. Nach den Er­mitt­lun­gen liegt die Dum­pings­pann­weite zwi­schen 193% und 430%. Wei­ter führt die EU-Kom­mis­sion in ih­ren Erwägun­gen aus, dass der mas­sive An­stieg von Ein­fuh­ren von E-Bikes aus China sehr nach­tei­lige Fol­gen für die Wirt­schafts­zweige der Union habe und eine be­deu­tende Schädi­gung dar­stel­len würde. Im Zeit­raum von No­vem­ber 2016 bis Fe­bruar 2017 sei die Menge der Aus­fuh­ren in die Union, ge­genüber dem Zeit­raum No­vem­ber 2017 bis Fe­bruar 2018 um 82% ge­stie­gen. Seit 2014 habe sich die Menge, der von chi­ne­si­schen Her­stel­lern in die Union aus­geführ­ten be­trof­fe­nen Wa­ren mehr als ver­drei­facht. Dar­aus re­sul­tierte ein An­stieg des Markt­an­teils auf 33%. Eine et­waige zukünf­tige Zoll­schuld ergäbe sich aus den Fest­stel­lun­gen der An­ti­dum­ping- bzw. der An­ti­sub­ven­ti­ons­un­ter­su­chung. Soll­ten die Un­ter­su­chungs­er­geb­nisse zu ei­ner Einführung von An­ti­dum­ping- und/oder Aus­gleichszöllen führen, könn­ten die Zölle für diese zoll­amt­lich er­fass­ten Ein­fuh­ren rück­wir­kend nach Maßgabe der gel­ten­den Rechts­vor­schrif­ten er­ho­ben wer­den. Den Be­trag der mögli­chen zukünf­ti­gen Zoll­schuld setzte die Kom­mis­sion auf 189% des je­wei­li­gen Wa­ren­wer­tes fest, die­ser ent­spräche der Scha­dens­be­sei­ti­gungs­schwelle.

Die zoll­amt­li­che Er­fas­sung gilt für neun Mo­nate ab In­kraft­tre­ten der Ver­ord­nung, also bis Fe­bruar 2019. Im­por­teure von E-Bikes soll­ten die An­ti­dum­ping­un­ter­su­chun­gen und die mögli­cher­weise dar­auf­fol­gen­den rück­wir­ken­den An­ti­dum­pingzölle auf je­den Fall im Blick be­hal­ten und ge­ge­be­nen­falls ihre Kal­ku­la­tion über­den­ken.
 
 

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