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Verlustausgleich bei der Abgeltungsteuer unterliegenden negativen Kapitaleinkünften

Ne­ga­tive Einkünfte aus Ka­pi­tal­vermögen, die der Ab­gel­tung­steuer un­ter­lie­gen, können nach Auf­fas­sung des BFH mit po­si­ti­ven Ka­pi­tal­einkünf­ten, die nach dem pro­gres­si­ven Re­gel­ta­rif zu be­steu­ern sind, ver­rech­net wer­den. Er­for­der­lich hierfür ist al­ler­dings, dass der Steu­er­pflich­tige die sog. Güns­ti­gerprüfung be­an­tragt.

Zu die­sem Er­geb­nis kommt der BFH in sei­nem Ur­teil vom 30.11.2016 (Az. VIIIR 11/14), ent­ge­gen der Auf­fas­sung der Fi­nanz­ver­wal­tung (BMF-Schrei­ben vom 18.1.2016, BStBl. I 2016, S. 85, Rz. 119 a). Da in­folge des An­trags auf Güns­ti­gerprüfung die der Ab­gel­tung­steuer un­ter­lie­gen­den ne­ga­ti­ven Ka­pi­tal­einkünfte nun der ta­rif­li­chen Ein­kom­men­steuer un­ter­wor­fen wer­den, sei eine Ver­lust­ver­rech­nung mit an­de­ren po­si­ti­ven, der Re­gel­be­steue­rung un­ter­lie­gen­den Ka­pi­tal­einkünf­ten möglich. Dem stehe auch nicht § 20 Abs. 6 EStG ent­ge­gen, da hier­durch nur der Ver­lust­aus­gleich mit Einkünf­ten aus an­de­ren Ein­kunfts­ar­ten ver­sagt werde.

Hinweis

Die po­si­ti­ven Ka­pi­tal­einkünfte re­sul­tier­ten im Streit­fall aus der An­wen­dung des § 32d Abs. 2 Nr. 1 EStG. Laut BFH kommt hier der Ab­zug des Spa­rer-Pausch­be­trags nach dem kla­ren Ge­set­zes­wort­laut nicht in Be­tracht (§ 32d Abs. 2 Nr. 1 Satz 2 EStG). Viel­mehr können nur tatsäch­lich an­ge­fal­lene Wer­bungs­kos­ten berück­sich­tigt wer­den.  

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