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Neue Offenlegungspflichten: Der Zahlungsbericht für die Rohstoffindustrie und die Primärforstwirtschaft

Un­ter­neh­men der Roh­stoff­in­dus­trie und der Primärforst­wirt­schaft sol­len spätes­tens ab 2016 Zah­lun­gen für ih­ren Zu­gang zu Bo­den­schätzen of­fen­le­gen müssen. Ent­spre­chende Vor­ga­ben wer­den im Rah­men des Bi­lanz­richt­li­nie-Um­set­zungs­ge­set­zes (Bil­RUG) im HGB ver­an­kert.

Re­ge­lun­gen zur Roh­stoff­trans­pa­renz wur­den erst­ma­lig im Jahr 2010 durch den US-ame­ri­ka­ni­schen „Dodd-Frank Wall Street Re­form and Con­su­mer Pro­tec­tion Act“  in na­tio­na­les Recht um­ge­setzt. Da­mit wur­den zum einen Un­ter­neh­men, die be­stimmte Mi­ne­ra­lien wie Tan­tal, Zinn, Gold und Wolf­ram ver­wen­den, ver­pflich­tet, si­cher­zu­stel­len, dass diese ih­ren Ur­sprung nicht in be­stimm­ten Kri­sen­ge­bie­ten ha­ben. Wei­ter­ge­hend wur­den börsen­no­tierte Un­ter­neh­men im Be­reich der roh­stoff­ge­win­nen­den In­dus­trie ver­pflich­tet, die Zah­lun­gen für ih­ren Zu­gang zu die­sen Bo­den­schätzen in ei­ner lan­des­spe­zi­fi­schen Ein­zeldar­stel­lung of­fen­zu­le­gen. Diese Re­ge­lung setzte die Idee ei­ner „publish what you pay“-Ver­pflich­tung der Un­ter­neh­men mit de­tail­lier­ter, lan­des­spe­zi­fi­scher Trans­pa­renz („coun­try-by-coun­try-re­por­ting“) der Zah­lun­gen an staat­li­che Stel­len umfäng­lich um.

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Die Eu­ropäische Union nahm die­sen Im­puls in der neuen Bi­lanz­richt­li­nie 2013/34/EU auf und hat in Ka­pi­tel 10 un­ter Ar­ti­kel 41 ff. die­ser Richt­li­nie Vor­ga­ben bezüglich ei­nes Be­richts über Zah­lun­gen an staat­li­che Stel­len ge­trof­fen. Im Rah­men des Bil­RUG sol­len die von der EU ge­trof­fe­nen Vor­ga­ben nun in na­tio­na­les Recht um­ge­setzt wer­den.

Die Um­set­zung der Zah­lungs­trans­pa­renz hat so­wohl Aus­wir­kun­gen auf die Un­ter­neh­mens­be­richt­er­stat­tung als auch auf die Un­ter­neh­mens­sys­teme zur Ord­nungsmäßig­keits- und Ri­sikoüber­wa­chung. Für die ge­for­derte Be­richt­er­stat­tung im Be­reich der Roh­stoff­trans­pa­renz dürf­ten oft­mals die er­for­der­li­chen In­for­ma­tio­nen noch nicht in ge­eig­ne­ter Form vor­lie­gen. Dem­ent­spre­chend soll­ten Pro­zesse zur Um­set­zung die­ser An­for­de­run­gen frühzei­tig eta­bliert wer­den.

Die Na­tur der Zah­lun­gen an sich und die je­wei­li­gen Zah­lungs­empfänger so­wie die Verläss­lich­keit der In­for­ma­tio­nen über die ent­spre­chen­den Trans­ak­tio­nen können das Un­ter­neh­mens­bild in der Öff­ent­lich­keit maßgeb­lich be­ein­flus­sen und so ein ho­hes Ri­siko dar­stel­len.
Auch können sich even­tu­ell Rück­kop­pe­lun­gen im Hin­blick auf ein (be­reits be­ste­hen­des) Com­pli­ance-Ma­nage­ment-Sys­tem er­ge­ben. Die adäquate Be­ur­tei­lung und Be­hand­lung der Ein­zelfälle ist Ge­gen­stand der An­ge­mes­sen­heits- und Wirk­sam­keitsprüfung ei­nes sol­chen Sys­tems.

Bußgelder für Verstöße ge­gen die neuen Be­richts­pflich­ten für die Roh­stoff­in­dus­trie oder das Ent­de­ckungs­po­ten­zial re­pu­ta­ti­ons­ri­si­ko­be­haf­te­ter Zah­lun­gen selbst sind un­ter Umständen in­ner­halb der Ri­si­ko­be­richt­er­stat­tung zu berück­sich­ti­gen und können in die­sem Rah­men wie­derum Ein­gang in die La­ge­be­richt­er­stat­tung fin­den.
Wie wir un­terstützen können:

  • Be­stands­auf­nahme Ih­rer Aus­gangs­si­tua­tion und Ent­wick­lung ei­nes auf­bau- und ab­lauf­or­ga­ni­sa­to­ri­schen Soll­kon­zepts
  • Im­ple­men­tie­rung der not­wen­di­gen Sys­tem- und Pro­zess­vor­aus­set­zun­gen, in­klu­sive der EDV-Land­schaft im Rah­men ei­ner „De­si­gn­phase“
  • Ana­lyse re­le­van­ter Sach­ver­halte der Zah­lungs­be­richt­er­stat­tung, ins­be­son­dere im Aus­land im Rah­men von Pro­jek­ten der In­ter­nen Re­vi­sion in Zu­sam­men­ar­beit mit un­se­rem in­ter­na­tio­na­len Ver­bund Ne­xia In­ter­na­tio­nal
  • In­te­gra­tion und Ab­bil­dung der Er­geb­nisse der ge­won­ne­nen In­for­ma­tio­nen aus der Vor­be­rei­tung der Zah­lungs­be­richt­er­stat­tung im Rah­men ei­ner Fol­gen­ab­schätzung in­ner­halb ei­nes Com­pli­ance-Ma­nage­ment-Sys­tem oder in dem klas­si­schen Ri­si­ko­ma­nage­ment­sys­tem
  • Ent­wick­lung ei­nes den recht­li­chen Er­for­der­nis­sen die­nen­den Be­richts­for­mats des Zah­lungs­be­richts un­ter Berück­sich­ti­gung Ih­rer un­ter­neh­mens­spe­zi­fi­schen Ge­ge­ben­hei­ten
  • Bestäti­gung der Ein­hal­tung der ge­trof­fe­nen Vor­ga­ben im Rah­men von rou­ti­nemäßigen oder si­tua­ti­ven Über­wa­chungsmaßnah­men  - na­tio­nal und in­ter­na­tio­nal.
 
Ein­zel­hei­ten zu den vor­ge­se­he­nen Of­fen­le­gungs­pflich­ten ent­neh­men Sie un­se­rer ak­tu­el­len Bro­schüre.

Brennpunkt Zahlungsbericht

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