Alle neun Monate veranstaltet Nexia International, eines der weltweit führenden Netzwerke unabhängiger Prüfungs- und Beratungsunternehmen, seinen Nexia Turnaround Restructuring Insolvency (TRI) International Summit. Nach New York im Jahr 2012, London 2013 und Nicosia 2013 fand der Nexia-Gipfel der Restrukturierungsexperten erstmals in Deutschland statt. Am 22. September 2014 trafen sich im Hotel Hilton in Frankfurt die Mitglieder des Netzwerks, um sich über Ländergrenzen hinweg fachlich auszutauschen und die TRI-Arbeitsgruppe weiterzuentwickeln. Im Fokus stand der Themenkomplex Turnaround, Restrukturierung und Insolvenz. Dazu traten namhafte Vertreter von Banken, Investment-Firmen, Beratungshäusern, Insolvenzverwaltern und der Industrie als Redner auf.
Der erste Referent war Markus Müller, Global Head DPM Specialist Group des Vermögensverwalters Deutsche Asset & Wealth Management, Deutsche Bank. In seinem einführenden Vortrag zur aktuellen Lage der Weltwirtschaft ging er auf die Wachstumsperspektiven der großen Volkswirtschaften, die Geldpolitik sowie die internationalen Kapitalmärkte ein. Laut der Prognose wird die Weltwirtschaft weiter wachsen; China bleibt die globale Wachstumslokomotive. Die Geldpolitik der großen Zentralbanken sei unterschiedlich ausgerichtet: In den USA sei eine Zinssteigerung für Mitte 2015 wahrscheinlich; in der Eurozone sei eine geringe Inflation, aber keine Deflation, zu erwarten.
Henning Block, Director bei Rothschild, sprach über den europäischen Markt für Distressed Debt und stellte in dieser Anlageklasse die unterschiedlichen Investorengruppen und Investitionsstrategien vor. Auf dem gut entwickelten deutschen Restrukturierungsmarkt steige künftig die Bedeutung internationaler Distressed-Investoren, während gleichzeitig die zunehmende Komplexität von Restrukturierungen künftig weitere Investitionsmöglichkeiten bieten wird. Im Anschuss ging Dr. Daniel Kautenburger-Behr, Partner bei Ebner Stolz, auf die steuerliche Gestaltung und möglichen Fallstricke unterschiedlicher Restrukturierungsinstrumente ein, beispielsweise bei einer Rangrücktrittserklärung, einem Debt to Equity Swap oder bei der Übertragung von Forderungen.
Ein Unternehmensverkauf ist eine wichtige Sanierungsoption im Rahmen einer Unternehmenskrise. Michael Euchner und Dr. Matthias Popp, beide Partner bei Ebner Stolz, beleuchteten das Thema Distressed M&A aus zwei Perspektiven. Euchner erläuterte die Besonderheiten und Herausforderungen beim Verkauf eines Unternehmens in einer Krisensituation und zeigte ein aktuelles Projektbeispiel. Anschließend stellte Popp die Besonderheiten der Bewertung von Krisenunternehmen vor. In seinem Vortrag ging er auch auf den Liquidationswert ein. In der Praxis führe eine schnelle Liquidation, im Vergleich zu einer längeren Abwicklungsphase, zu einem höheren Liquidationswert.
Marcus Losch, Dr. Nils Mengen und Dr. Carsten Nagel, Partner bei Ebner Stolz, stellten jeweils ein Fallbeispiel für eine außergerichtliche Sanierung aus ihrer Beraterpraxis vor. Dabei erläuterten sie die Ursachen der Unternehmenskrise und die Lösungsansätze zur erfolgreichen Neuausrichtung. Alle drei Fallbeispiele zeigten: Die wesentlichen Erfolgsfaktoren für die Überwindung einer Unternehmenskrise sind die Schaffung von Transparenz, das aktive Stakeholder-Management sowie die konsequente und schnelle Umsetzung der erarbeiteten Restrukturierungsmaßnahmen.
Dr. Steffen Koch, Partner und Anwalt bei hww wienberg wilhelm, beleuchtete die Reform des deutschen Insolvenzrechts aus Sicht eines Insolvenzverwalters. Als Zwischenfazit nach zwei Jahren beschrieb er das ESUG als einen Erfolg; die Instrumente seien in der Praxis angekommen. Er betonte, wie wichtig in einer Unternehmenskrise der frühzeitige Einbezug eines erfahrenen Insolvenzverwalters sei, um alle Handlungsoptionen offen zu halten.
Mike Jones, Vorstandsvorsitzender der Beratungsfirma ASE Profit Optimisation, erläuterte in seinem Vortrag die Restrukturierung von Autohäusern und mögliche Ansatzpunkte zur Steigerung der Ertragskraft im Fahrzeughandel. Ergänzend präsentierten zwei Vertreter von General Motors aktuelle Trends in der Automobilindustrie.
Krisenfinanzierungen bleiben im regulatorisch angespannten Umfeld schwierig. Phil Dougall, Partner bei Metric Capital Partners, sprach über die auch in Europa zunehmend wichtigere Rolle von Kapitalgebern im Distressed-Bereich als Ergänzung zur bankbasierten Finanzierung. In diesem Zusammenhang ging er auch auf die Rahmenbedingungen für diese Kapitalgeber in den USA und in Europa ein.
Ebner Stolz war Gastgeber und Organisator des Events. Stellvertretend betonte Dr. Carsten Nagel, Partner bei Ebner Stolz, die Relevanz der Veranstaltung für das gesamte Netzwerk: „Der Nexia TRI International Summit ist eine großartige Plattform, um die Expertise aller Mitgliedfirmen zu bündeln. Dadurch lässt sich das Potenzial an geballtem Know-how besser ausschöpfen, wovon schließlich dann auch unsere Kunden profitieren. Ebner Stolz freut sich, als Gastgeber des Summit einen wichtigen Beitrag dazu zu leisten.“
Weitere Informationen zu den Referenten sowie die Agenda finden Sie in diesem Flyer:Zum Netzwerk
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