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Gesetzgeber plant Einführung einer Lizenzschranke

Die Bun­des­re­gie­rung hat am 25.1.2017 den Ent­wurf ei­nes Ge­set­zes ge­gen schädli­che Steu­er­prak­ti­ken im Zu­sam­men­hang mit Rechteüber­las­sun­gen be­schlos­sen und in das Ge­setz­ge­bungs­ver­fah­ren ein­ge­bracht. Da­mit soll eine Li­zenz­schranke ein­geführt wer­den, die die steu­er­li­che Ab­zugsmöglich­keit für Li­zenz­auf­wen­dun­gen und an­dere Auf­wen­dun­gen für Rechteüber­las­sun­gen un­ter be­stimm­ten Vor­aus­set­zun­gen ein­ge­schränkt.

Nach dem Ge­setz­ent­wurf soll die Li­zenz­schranke grei­fen, so­fern die Li­zenz­auf­wen­dun­gen an eine nahe ste­hende Per­son im Aus­land ge­zahlt wer­den und dort auf­grund ei­nes als schädlich ein­zu­stu­fen­den Präfe­renz­re­gimes ei­ner nied­ri­gen Be­steue­rung (we­ni­ger als 25 %) un­ter­lie­gen. Zur Be­stim­mung, ob ein sol­ches Präfe­renz­re­gime ge­ge­ben ist, wird auf den sog. Ne­xus-An­satz der OECD zurück­ge­grif­fen, wo­nach Ein­nah­men aus Rechteüber­las­sun­gen nur dann begüns­tigt wer­den dürfen, so­fern das Un­ter­neh­men For­schungs- und Ent­wick­lungstätig­kei­ten selbst durchführt und ent­spre­chende Aus­ga­ben hierfür tätigt.

Die dazu ge­plante Re­ge­lung des § 4j EStG-E soll erst­mals für Auf­wen­dun­gen an­zu­wen­den sein, die nach dem 31.12.2017 ent­ste­hen.

Hinweis

Mit der Einführung der Zins­schranke schlägt der Ge­setz­ge­ber einen neuen Weg ein, sei­ner An­sicht nach steu­er­schädli­chen Ge­winn­ver­la­ge­run­gen ins Aus­land zu be­geg­nen. Bis­lang be­zweckt die sog. Hin­zu­rech­nungs­be­steue­rung nach dem Außen­steu­er­ge­setz eine Ge­winn­hin­zu­rech­nung beim inländi­schen Un­ter­neh­men, wenn ausländi­sche Ge­sell­schaf­ten zwi­schen­ge­schal­tet wer­den, um Ge­winne im Aus­land mit einem nied­ri­ge­ren Steu­er­satz an­fal­len zu las­sen. Mit der Li­zenz­schranke ist hin­ge­gen eine Ab­zugs­be­schränkung von Auf­wen­dun­gen des inländi­schen Un­ter­neh­mens ge­plant, wenn mit­tels Li­zenz­ver­ein­ba­run­gen Ge­winne ins steu­er­lich güns­ti­gere Aus­land ver­la­gert wer­den.

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